Karl Kühne: Giralgeldsystem und Vollgeldsystem – Ein Vergleich der Chancen und Grenzen
vorgelegt als Hausarbeit am Institut für Politische Wissenschaft der RWTH Aachen
1. Einleitung
Geld wird geschöpft ausschließlich durch die Zentralbank. Banken haben eine intermediäre Aufgabe: Sie akquirieren Kapital von Kunden , um dieses anschließend weiterzuverleihen oder für eigene Geschäfte einzusetzen. Das Bankguthaben entsteht durch die Bareinlagen der Bankkunden. Damit ist das Geldsystem ausreichend beschrieben! – Viele werden die vorangegangenen Ausführungen als plausibel erachten. Wäre dies aber eine korrekte Funktionsbeschreibung des heutigen Geldsystems, so müsste es eine Arbeit wie diese nicht geben. Auch wenn die Beschreibung oberhalb stellenweise nicht komplett falsch ist, so ist sie zumindest unterkomplex. Leider sind aktuell viele Menschen von der Richtigkeit jener Beschreibung überzeugt. Diese Desinformation ist ein Produkt der fehlenden öffentlichen Debatte. Weder Politiker oder ihre Parteien, noch der akademische Diskurs bringen dem Thema Aufmerksamkeit entgegen. Es scheint die deutsche Volksweisheit zu gelten „Über Geld spricht man nicht“! Dennoch ist es sinnvoll gewisse Funktionselemente des heutigen Geldsystems zu hinterfragen. Letztendlich können wir sonst nicht penibel genug sein, wenn es um die Frage geht, wie mit unserem Geld umgegangen wird.
Das heutige Geldsystem ist eine historisch gewachsene Konstruktion. Spätestens mit dem Ende des klassischen Metallgeldes (Gold- & Silbermünzen) ist die eingangs erwähnte Beschreibung überholt gewesen. Damit das moderne Wirtschafts- und Gemeinwesen problemlos funktioniert, benötigt es Geld als eine Tauschwährung. Dieses „fließt“ hierbei tagtäglich in einem Geldsystem. Erkennbar wird hierbei, welcher Stellenwert diesem zukommt. Es dient als Grundlage des Wirtschaftsystems und ist eng verflochten mit dem Gesellschafts- und Staatssystem. Dement-sprechend verheerend können Krisen im Geldsystem wirken.
Das global vorherrschende Geldsystem wird Giralgeldsystem genannt. Namensgebend dafür ist der große Einfluss des Giralgeldes, welches durch private Geschäftsbanken geschöpft wird. Dieser Prozess der Geldschöpfung steht seit der Finanzkrise 2007/8 verstärkt in der Kritik. Aus der Forderung, dass die Geldschöpfung ausschließlich Aufgabe der Zentralbanken sein sollte, ist das Vollgeldsystem als populärer Herausforderer entstanden. Anknüpfend an jene Debatte, setzt sich die wissenschaftliche Arbeit unter dem Titel „Giralgeldsystem und Vollgeldsystem – Ein Ver-gleich der Chancen und Grenzen“ das Ziel, einen Vergleich zwischen den Systemen vorzunehmen. Dafür gliedert sie sich in zwei Teile. Einführend widmet sich der erste Teil der Funktions-weise des Giralgeldsystems und analysiert im dritten Kapitel dessen Probleme. Der zweite Teil wiederholt dieses Vorgehen an der Konzeption des Vollgeldsystems. Abschließend wird versucht zu beurteilen, welche Chancen und Grenzen das Vollgeldsystem bietet. Ist dieses zu bewerten als vielversprechende Alternative, die sich mit dem Giralgeldsystem messen kann?
Die vollständige Arbeit als Download: Kuehne_Giralgeld- und Vollgeldsystem
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