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Erste Vorschläge zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsmatrix

    Unser Verein regionale Resilienz Aachen war trotz widriger Umstände auch im letzten Jahr sehr aktiv gewesen. Die Arbeitskreise liefen weiter, Kontakte wurden intensiviert, theoretische Grundlagen wie die Matrix erstellt, Madeleine präsentierte ihre Recherchen-Ergebnisse, die Untersuchungen über vegane Restaurants gehen in die Endphase, erfrischende online-Konferenzen wurden – leider zu selten- abgehalten. Erfrischend, deswegen, weil mich als „elder statesman“ die Intelligenz, Cleverness und der nette Umgang der studentischen Mitglieder fasziniert. Deshalb an dieser Stelle ein Dankeschön für euer Engagement und vor allem wie ihr es ausführt.

   Die Rahmenbedingungen für ein Umdenken in Richtung Nachhaltigkeit haben sich durch die Krise sowie durch das Wahlergebnis verbessert. Deshalb ist es wichtig, selber Vorschläge einzubringen und initiativ zu werden. Auf der Basis der Matrix „Betriebswirtschaftliche Messung der Nachhaltigkeit in Unternehmen innerhalb der Wertschöpfungskette“, erstellt von Ralph, möchte ich einige konkrete Überlegungen einbringen und dazu aufrufen, diese zu ergänzen. Zur Veranschaulichung präsentiere ich die Matrix, auf die ich mich beziehe:

Bei konkreten Punkten nehme ich Bezug zum vertikalen/ horizontalen Feld der Matrix, P4/3) betrifft demnach das Feld „Transportmittel enegieeffizient aussuchen“. Und genau hier beginnt der erste konkrete Vorschlag:

  1. P(4/3) & P(6/4) : Die Coronakrise bewirkte einen Anstieg des online-Handels, ungeachtet der Sympathien dafür oder dagegen. Der Verein RRA möchte Einfluss nehmen über die bestehenden Kontakte wie den runden Tisch, dass alle Transporte des Online-Handels nur mit Elektrofahrzeugen geliefert werden. Diesbezügliche Transporter gibt es bereits, z.T. in Aachen entworfen und hergestellt und mit Fördermitteln des Bundes, demnächst wahrscheinlich doppelt gefördert auch durch das Land unterstützt. Eine Ausweitung auf Handwerksbetriebe ist überlegenswert.
  2. Logistik / Güterverteilung P3 vertikal/P3 horizontal): Verteilungszentralen ökologogische Landwirtschaftsprodukte: Der Arbeitskreis „ökologische Landwirtschaft“ möchte ergründen, inwiefern Bedarf und Umsetzungsmöglichkeiten bestehen, ökologische Landwirtschaftsprodukte zielgerichtet und zentral von den Außenbezirken in die Innenstadt zu bringen. Dies betrifft einmal die Versorgung bestehender Geschäfte, aber auch einen privaten Kundenkreis, der neu erschlossen werden kann. Die vielen leerstehenden Geschäftshäuser in der Innenstadt könnten ebenso einbezogen werden Büchel.
  3. P (4/2): Konzept vertikale Begrünung der Parkhäuser. In Singapur muss jede neue genutzte Wohnfläche adäquat vertikal begrünt werden. Städtische Gebäude wie Parkhäuser bieten genügend Fläche für eine grüne Nutzung. Die Umsetzung bewirkt vielleicht noch eher als der Nutzen eine Bewusstseinsveränderung, darf aber nicht als Alibi für eine Pseudobegrünung der Stadt publiziert werden.
  4. P (3/3): Just in time: Vorratshaltung überprüfen für Krisenfälle, v.a. bezüglich medizinischer Versorgung. Hier könnte die Stadt überprüfen, wie sie sich gegen eine Unterversorgung mit Medikamenten wappnen kann. Eine vorsorgende Grundversorgung mit Impfstoffen und Medikamenten kann auch in Städteverbünden und der Uniklinik gewährleistet werden.
  5. P (1/5) Bildungsangebote: der Verein RRA schickte Vorschläge an städtische Planungsstellen für ein Gesamtpaket einer Bildungsstätte für die Öffentlichkeit. Die neu zu gestaltenden Projekte Büchel / Knappschaftshaus sollen laut Vorschlag folgende Räume enthalten:

     Zur Konkretisierung des Vorschlags:

  1. Helmut Creutz Museum; Leben und Wirken des Aachener Ökonomen
  2. Vortragsraum für ca. 25-30 Zuhörer; Vorträge für Schulklassen, Museumsbesucher, StudentInnen, Fortbildungsvorträge (IHK, Firmen, Seminare..), Möglichkeit des Aufzeichnens von online-Vorträgen
  3. Bibliothek mit Arbeitsraum
  4. Raum für den Austausch von Forschungsergebnissen auf universitärer Ebene.
  • Über die betriebswirtschaftlich orientierte Matrix hinaus, aber deren Grundidee aufgreifend, stelle ich folgende Vorschläge vor.[1]
  • Erstellung eines Masterplans Verkehr in der Stadt
  • Beteiligung von Bürgern über eine Bürgerforums-Plattform, z.B. Decidim
  • Austausch und Städtebündnis mit anderen Städten, z.B. Lüttich, Maastricht

Francesca Bria beschreibt die Erfolge solcher Initiativen in Barcelona, aber auch in befreundeten Städten mit der Zielsetzung einer nachhaltigen Stadt- und Verkehrspolitik. So können Forderungen gegenüber Konzernen wie Airbnb oder Uber nur im Städteverbund durchgesetzt werden.

Dieser Artikel soll ermutigen, eigene Ideen und Vorschläge einzubringen.


  • [1] Die Anregung kam aufgrund des Interviews mit Francesca Bria in der FAZ vom 19.10.2020, Feuilletonteil, S.13

Nachhaltige Wertschöpfung, Nachhaltigkeit, Unternehmerische Nachhaltigkeit