Partizipative Mitgestaltungsmöglichkeiten am agrarökonomischen Transformationsprozess – Vermarktungsstrategien für regional erzeugte Biolebensmittel
Im Rahmen des RWTH UROP-Forschungsprogramms bilanziert diese Studie, die für das Institut für Politische Wissenschaft im Themenbereich Regionale Resilienz- und Transformationsforschung (Betr. Dr. Raphaela Kell) angelegt wurde, die diversen Vermarktungssysteme, die insbesondere von den regional und ökologisch anbauenden Landwirten genutzt werden, um ihre Produkte zeitnah und preisgünstig anzubieten.
„FOOD CRASH – Wir werden uns ökologisch ernähren oder gar nicht mehr“ (Löwenstein 2017). So lautet der Titel des Buches von Felix zu Löwenstein, Agrarwissenschaftler, Vorstandsvorsitzender des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) und selbst Biolandwirt. Darin zeigt er sehr anschaulich, dass die weitverbreitete industrielle Landwirtschaft nicht zukunftsfähig ist und dringend eine Transformation hin zu einer ökologischen sowie nachhaltigen Anbauweise vonnöten ist. Nur durch sie sei es möglich natürliche Ressourcen, die Biodiversität und das Klima langfristig zu schützen (vgl. Löwenstein 2017). Doch zeitgleich zur Agrarwende braucht es einen adäquaten Nachfragezuwachs für regional erzeugte Bioprodukte und eine Veränderung in unserer Ernährungsweise. Die Landwirtschaft ist mit 51,1 Prozent die größte Flächennutzerin in Deutschland (vgl. Umweltbundesamt 2018: 82), doch lediglich 8,2 Prozent davon wurden 2017 ökologisch bewirtschaftet (vgl. BZL 2018). In den vergangenen Jahren ist der Bio-Markt in der Bundesrepublik stetig gewachsen und generierte im Jahr 2018 einen Umsatz von rund 10,91 Milliarden Euro (vgl. BÖLW 2019: 16). Durch diese steigende Nachfrage nach ökologisch erzeugten Lebensmitteln kam es zu einer Internationalisierung des Bio-Marktes. Dieser droht nun sein wichtigstes Anliegen, die regionale Verankerung des ökologischen Landbaus zu verlieren. Viele der importierten Produkte könnten auch bei uns angebaut werden, doch durch die Globalisierung des Bio-Marktes kommt es zur Auflösung von regionalen Verarbeitungs- und Handlungsstrukturen, zu einer Verringerung der regionalen Wertschöpfungskette, zu einem Verlust an Arbeitsplätzen und zu einer Erhöhung der Transportwege. (Vgl. BÖLW 2018) Doch welche Möglichkeiten haben Erzeuger aus Deutschland bei der Vermarktung ihrer Bio-Lebensmitteln in der Region? Wie und wo können Verbraucher an ökologische und regionale Produkte gelangen? Wie kann eine regionale Versorgung mit Bio-Lebensmitteln gefördert werden? Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, welche unterschiedlichen Vermarktungswege und -strategien es für regional erzeugte Lebensmittel in Deutschland gibt. Darüber hinaus stellt sich die Frage, wie diese in Kommunen – im Besonderen in der Region Aachen – eine regionale und bedarfsorientierte Vermarktung der Bio-Lebensmittel ermöglichen und vorantreiben können. Für die Beantwortung dieser Fragen wird zu Beginn dieser Arbeit erklärt, welche Prinzipien der ökologische Landbau verfolgt und worin die Besonderheiten dieser Anbauweise liegen. Ferner werden die gesetzlichen Bestimmungen und Rahmenbedingungen genauer analysiert. Dazu zählt die EU Öko-Verordnung sowie die Kennzeichnung der Produkte durch verschiedene Siegel. Zudem wird im ersten Teil der Arbeit näher auf den Begriff Regionalität und auf die Bedeutung von regionalen Lebensmitteln eingegangen. Im zweiten Teil der Arbeit werden dann die einzelnen Vermarktungsmöglichkeiten und -modelle von ökologisch erzeugten Lebensmitteln vorgestellt. Unteranderem wird die klassische Direktvermarktung, das Modell der Solidarischen Landwirtschaft, aber auch die Situation im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) thematisiert. Hierbei werden die Vor- und Nachteile sowie die Potentiale der verschiedenen Strategien aufgezeigt und anhand von Beispielen verdeutlicht. Über die dringende Notwendigkeit einer Transformation im agrarökonomischen Bereich wurde in der Vergangenheit viel diskutiert. Die Ausweitung des ökologischen Landbaus alleine reicht aber nicht aus. Auch die Nachfrage nach regionalen Bio-Produkten muss ausgebaut und verstärkt gefördert werden. Die Regionalvermarktung von Bio-Lebensmitteln wäre nicht nur positiv für Erzeuger und Verbraucher, sie würde ganz allgemein die nachhaltige Entwicklung in ländlichen Räumen vorantreiben.
2 Grundlagen
In diesem Kapitel werden Merkmale und Prinzipien des Ökolandbaus erläutert und wesentliche Unterschiede zu der konventionellen Landwirtschaft aufgezeigt. Im Anschluss daran wird die EU Öko-Verordnung betrachtet und die Kennzeichnung von Bio-Lebensmitteln mit den verschiedenen Siegeln erläutert. Zuletzt folgt eine Auseinandersetzung mit dem Begriff Region und der Bezeichnung regionale Lebensmittel.
2.1 Die Ökologische Landwirtschaft
In Deutschland beläuft sich die Landwirtschaftsfläche mit 51,1 Prozent auf mehr als die Hälfte der zur Verfügung stehenden Fläche (vgl. Umweltbundesamt 2018: 82). Dies entspricht einer Fläche von 18,2 Millionen Hektar, auf der unter anderem Acker- und Grünland, Dauerkulturen und Gartenland zu finden ist (vgl. Umweltbundesamt 2018: 82). Der Großteil davon wird durch den konventionellen Landbau bewirtschaftet. Das ausgerufene Ziel der Bundesregierung, im Jahr 2010 auf 20 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche ökologischen Landbau zu betreiben, konnte bis heute nicht erreicht werden. Lediglich auf 8,2 Prozent der Fläche wurde im Jahr 2017 mit ökologischen Prinzipien gewirtschaftet (vgl. BZL 2018). Der konventionelle Landbau, oft auch herkömmliche Landwirtschaft genannt, entstand Mitte des 19. Jahrhunderts und stellt in Industrieländern die häufigste Wirtschaftsweise von Landwirtschaft dar. Dabei geht es vorrangig um die ökonomischste und produktivste Bewirtschaftung der zu Verfügung stehenden Fläche. Durch neue Erkenntnisse in der Chemie und dem technischen Fortschritt der letzten Jahrzehnte konnten die Erträge stetig gesteigert und die Anbaufläche vergrößert werden. Auch in der Tierhaltung steht die Ertragsmaximierung im Vordergrund. In der sogenannten Massentierhaltung leben die Tiere auf engstem Raum, die dadurch entstehenden Krankheiten werden beispielsweise unter anderem mit Antibiotika behandelt. Zunehmend realisierten Wissenschaftler, Landwirte und Konsumenten die negativen Nebenerscheinungen und Folgen dieser exzessiven Tierhaltung und Bodennutzung, die sich v.a. in Bodendegradationen, Nitratbelastungen des Grundwassers, in Belastungen der Lebensmittel durch Pflanzschutzmittel sowie in den dramatisch zunehmenden Biodiversitätsverlusten zeigen. (Vgl. Volkmann 2015: 22f.) Als Alternative zu der konventionellen Landwirtschaft hat sich in der Vergangenheit der ökologische Landbau entwickelt. In Deutschland werden Bezeichnungen wie organischer, biologischer oder alternative Landwirtschaft synonym verwendet. Den Verantwortlichen in der ökologischen Landwirtschaft ist es vor allem ein Anliegen, „gesunde Lebensmittel zu erzeugen und dabei die natürlichen Ökosysteme zu schonen“ (Zerger 2018: 383). Der Ökolandbau hat sich der Nachhaltigkeit verschrieben und setzt auf eine ressourcenschonende und umweltverträgliche Wirtschaftsweise. Um das Wirtschaften im Einklang mit der Natur umzusetzen, gilt es einige wichtige Prinzipien genauestens zu befolgen und umzusetzen. Im Gegensatz zur konventionellen Landwirtschaft ist im Ökolandbau ein möglichst geschlossener Betriebskreislauf zentral, denn der Betrieb wird als ganzheitliches System gesehen und auch so bewirtschaftet. Das Ziel ist die Zufuhr an Nährstoffen von außen so gering wie möglich zu halten und die benötigten Ressourcen selbst zu generieren. Um dies zu gewährleisten ist eine Kopplung von Ackerbau und Viehzucht unabdingbar. So wird auf den Feldern auch Futtermittel für die Tiere des Betriebs angepflanzt und deren Dung später wieder auf den Acker ausgebracht. (Vgl. Zerger 2018: 384). Die nachfolgende Abbildung zeigt einen solchen geschlossenen Betriebskreislauf.
Abbildung 1 Geschlossener Betriebskreislauf in der Ökologischen Landwirtschaft (Neuerburg/Padel 1992 zit. nach aid 2013: 7)
Des Weiteren ist eine artgerechte Tierhaltung, bei der die Zahl der Tiere flächengebunden bestimmt wird, vorgeschrieben. Unter artgerechter Haltung versteht man zudem, „dass die Tiere ihren natürlichen Bedürfnissen, wie Futteraufnahme, Körperpflege, Sozialkontakten, Fortbewegung und Ruhe, nachgehen können“ (Zerger 2018: 384). Das verwendete Futtermittel stammt idealerweise vom eigenen Betrieb und muss nicht zugekauft werden. Zudem ist die vorbeugende Behandlung der Tiere mit Antibiotika nicht zulässig (vgl. aid 2013: 8f.). Während in der konventionellen Landwirtschaft chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel erlaubt sind, ist die Verwendung solcher Mittel im ökologischen Landbau nicht gestattet. Ökologisch arbeitende Betriebe setzen hingegen auf vorbeugende Pflanzenschutzmaßnahmen. Dazu werden beispielsweise pflanzeneigene Abwehrkräfte gestärkt, Nützlinge eingesetzt und Sorten angebaut, die weniger anfällig sind. Um dem Wachstum von Unkraut entgegenzuwirken ist eine standortangepasste Fruchtfolge unabdingbar, tritt trotzdem Unkraut auf wird es mechanisch mit Striegel und Hacken bekämpft. (Vgl. Umweltbundesamt 2018: 17) Zentral ist auch die Steigerung und langfristige Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit. Dabei wird auch von einer Humuswirtschaft gesprochen, welche sich „durch eine vielseitige Fruchtfolge, einer ausreichenden Versorgung des Bodens mit organischem Material und eine sorgfältige, schonende Bodenbearbeitung zum optimalen Zeitpunkt“ auszeichnet (Ökolandbau.de 2015). In der ökologischen Landwirtschaft wird zudem auf den Einsatz von mineralischem Stickstoffdünger oder Kunstdünger verzichtet. Stattdessen wird natürlicher mineralischer Dünger verwendet, mit tierischen und pflanzlichen Abfallstoffen aus dem eigenen Betrieb gedüngt und stickstofffixierende Leguminosen angebaut. (Vgl. Zerger 2018: 385) Ein weiteres Merkmal in der biologischen Landwirtschaft ist der Verzicht auf Gentechnik. Die Verwendung von gentechnisch veränderten Organismen ist gesetzlich verboten und widerspricht dem Grundgedanken des ökologischen Landbaus (vgl. Zerger 2018: 385). Um die Unterschiede zwischen der konventionellen und der ökologischen Landwirtschaft zu verdeutlichen, wurden die beiden Wirtschaftsweisen in der nachfolgenden Tabelle einander gegenübergestellt.
Konventionelle Landwirtschaft Ökologische Landwirtschaft Betriebskreislauf Aufgebrochener Betriebskreislauf, Entkopplung von Ackerbau und Viehzucht Möglichst geschlossener Betriebskreislauf, Nährstoffkreislauf Tierhaltung Massentierhaltung, Anzahl der Tiere hängt nicht von der Fläche ab, vorbeugende Medikation erlaubt Flächenbindung bei der Anzahl der Tiere, Auslauf für die Tiere, keine routinemäßige Behandlung mit Medikamenten Pflanzenschutz Verwendung von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel Chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel sind verboten, vorbeugende Maßnahmen, u.a. Einsatz von Nützlingen, mechanische Unkrautbekämpfung Bodenfruchtbarkeit Kein bis wenig Humusaufbau, Verminderung der Bodenfruchtbarkeit Bodenfruchtbarkeit erhalten und steigern, Humuswirtschaft Düngung Leichtlösliche mineralische Dünger, Wirtschaftsdünger Natürlicher Dünger, Leguminosen, Wirtschaftsdünger Gentechnik Gentechnik ist erlaubt, bspw. genverändertes Futtermittel Verzicht auf Gentechnik
Abbildung 2 : Gegenüberstellung der konventionellen und der ökologischen Landwirtschaft (Eigene Darstellung, vgl. Gollner/Starz 2015: 6-9)
2.2 Rechtliche Rahmenbedingungen bei der Vermarktung von Bio-Produkten
Im folgenden Kapitel wird der gesetzliche Rahmen von ökologisch erzeugten Lebensmitteln dargestellt. Zu Beginn wird die EU Öko-Verordnung genauer betrachtet und im Anschluss daran das EU-Bio-Logo und das deutsche Bio-Siegel vorgestellt. Eine Übersicht über die Siegel der deutschen Anbauverbände folgt am Ende.
2.2.1 Die EU Öko-Verordnung
Die EU Öko-Verordnung definiert detailliert wie Bioerzeugnisse und -lebensmittel hergestellt, verarbeitet, gekennzeichnet, kontrolliert und importiert werden müssen. Im Jahr 1991 wurden erstmals europaweite Mindeststandards für den ökologischen Landbau erlassen, allerdings vorerst nur für pflanzliche Bioprodukte. Erst acht Jahre später wurden auch Vorschriften und Standards für die Herstellung tierischer Bioprodukte durch die EU eingeführt. Aktuell gibt es drei aufeinander aufbauende EU-Verordnungen. In der Verordnung (EG) Nr. 834/2007 des Rates und der Verordnung (EG) Nr. 889/2008 der Kommission werden die Grundsätze für Produktion, Kennzeichnung und Kontrolle geregelt. (Vgl. BÖLW o. J.c) Die Verordnung (EG) Nr. 1235/2008 der Kommission regelt die „Einfuhren von ökologischen/biologischen Erzeugnissen aus Drittländern“ in die Europäische Union (EU 2008). In den EU-Rechtsvorschriften ist beispielsweise geregelt, dass Gentechnik im ökologischen Landbau nicht gestattet ist. Des Weiteren geben sie vor, welche Stoffe und Zutaten bei der Produktion verwendet werden dürfen und welche nicht. Stoffe, die nicht auf den sogenannten Positivlisten zu finden sind, dürfen von den Betrieben nicht verwendet werden. Zutaten aus der konventionellen Landwirtschaft sind grundsätzlich verboten, allerdings gibt es eine Ausnahme für bis zu fünf Prozent des gesamten Produkts. Sollten bestimmte Zutaten die dringend für die Herstellung benötigt werden nicht in ökologischer Qualität vorhanden sein, ist es erlaubt auf konventionelle Produkte zurückzugreifen. Zudem werden in der EU Öko-Verordnung auch die im Kapitel 2.1 erläuterten Prinzipien der ökologischen Anbauweise durch Richtlinien und Vorgaben geregelt. (Vgl. BMEL 2019b: 9) Ziel ist es, durch eine einheitliche Regelung in der Europäischen Union einen hohen Produktionsstandard und eine nachhaltige Entwicklung der ökologischen Landwirtschaft zu gewährleisten. Durch die gesetzlichen Vorgaben soll ein fairer Wettbewerb ermöglicht werden, um zugleich die Verbraucher vor Täuschungen zu bewahren (vgl. BMEL 2019b: 8). Die EU Öko-Verordnung wurde in der Vergangenheit stetig weiterentwickelt und an neue Erkenntnisse und Herausforderungen angepasst. 2014 stieß die europäische Kommission eine erneute Reform der Verordnung an, die nach kontroversen Diskussionen am 17. Juni 2018 in Kraft trat und ab dem 1. Januar 2021 gelten wird (Verordnung (EU) 2018/848). Bis dahin muss die EU-Ökobasisverordnung allerdings noch fertiggestellt und um einige Regelungen, beispielsweise „mit konkreten Festlegungen zu Ställen und Ausläufen für Bio-Tiere, […] sowie präziseren Anforderungen an die Öko-Kontrolle und Bio-Importe aus Drittländern“, ergänzt werden (BÖLW o. J.b).
2.2.2 Kennzeichnung von Bioprodukten
Nachfolgend werden zunächst das europäische und deutsche Bio-Siegel vorgestellt und deren Vorgaben aufgezeigt. Daraufhin werden neun Bio-Siegel von deutschen Anbauverbänden vorgestellt. Die Unterschiede zwischen den Anforderungen und Richtlinien des EU-Bio-Logos und denen der Anbauverbände werden hierdurch verdeutlichen.
2.2.2.1 Europäische und deutsche Kennzeichnung von Bioprodukten
Seit dem 1. Juli 2010 gibt es europaweit ein einheitliches Prüfsiegel für Produkte aus der ökologischen Landwirtschaft (EU-Bio-Logo). Ein stilisiertes Blatt aus zwölf Sternen auf grünen Hintergrund. Das Logo ist seit dem Jahr 2012 für alle in der Europäischen Union produzierten und vorverpackten Bioprodukte verpflichtend und garantiert, dass die gekennzeichneten Produkte bei der Herstellung und Kontrolle den Mindestanforderungen der EU Öko-Verordnung entsprechen. (Vgl. BMEL 2015) Neben dem EU-Bio-Logo muss des Weiteren die Codenummer der Kontrollstelle, die das Unternehmen kontrolliert und das Herkunftsland genannt werden (z.B. DE-Öko-003). Zudem informiert die Angabe EU- oder Nicht-EU-Landwirtschaft darüber, woher die Ausgangsstoffe stammen (vgl. BMEL 2019b: 8).
Abbildung 3 Das EU-Bio-Logo seit 2010 (BMEL 2019a)
Bei unverpackten Bioprodukten oder auch bei Bioprodukten aus Drittstaaten ist die Kennzeichnung mit dem EU-Bio-Logo freiwillig. Nur Lebensmittel, die zu mindestens 95 Prozent aus ökologischem Anbau stammen dürfen, dieses Siegel tragen, Lebensmittel die darunter liegen gelten nicht mehr als Bioprodukt. Zudem ist die Kennzeichnung von Kosmetika und Produkten aus der Jagd und Fischerei von wilden Tieren mit diesem Siegel verboten. (Vgl. Europäische Kommission o. J.) Das einheitliche Siegel oder auch Logo soll den Markt sichern und dem Verbraucher deutlich zeigen, welche Produkte aus dem ökologischen Anbau stammen. Zudem soll das Siegel Qualität gewährleisten und dem Kunden Sicherheit bieten. Zusätzlich zu dem EU-Bio-Logo steht es den Herstellern natürlich offen, ihre Produkte auch mit dem deutschen Bio-Siegel und den Warenzeichen von Anbauverbänden zu versehen (vgl. BMEL 2015). Selbstverständlich nur, wenn die Produkte auch diesen Standards entsprechen. Bei einem Missbrauch des Siegels sind strafrechtliche Folgen zu erwarten.
Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz führte in Deutschland im September 2001 ein staatliches Bio-Siegel ein, um Kunden die Erkennung von ökologisch erzeugten Produkten und Lebensmitteln zu erleichtern. Im Gegensatz zu dem EU-Bio-Logo ist die zusätzliche Kennzeichnung mit diesem Siegel vollkommen freiwillig und dient vornehmlich als Marketingelement. Das Sechseck mit grünem Rand und schwarz-grünem Bio Schriftzug hat mittlerweile einen Bekanntheitsgrad von 87 Prozent. (Vgl. BMEL 2019a)
Abbildung 4 Das deutsche Bio-Siegel (Ökolandbau.de o. J.)
Gekennzeichnete Produkte und Lebensmittel müssen nach den Standards der EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau produziert und kontrolliert werden. Die Bio-Betriebe werden jährlich von amtlich zugelassenen Kontrollstellen überprüft. Darüber hinaus finden unangemeldete Stichproben in den Betrieben statt. Die privaten Kontrollstellen werden staatlich überprüft. (Vgl. BMEL 2019a) Bei unrechtmäßiger Nutzung des staatlichen Bio-Siegels können falsch gekennzeichnete Lebensmittel eingezogen werden, darüber hinaus können gemäß dem Öko-Kennzeichengesetz Geldstrafen von bis zu 30.000 Euro verhängt werden (vgl. BMEL 2016: 7). Die Nutzung des Siegels ist kostenlos, allerdings muss vor der erstmaligen Verwendung für ein neues Produkt eine Anmeldung bei der Informationsstelle Bio-Siegel erfolgen (vgl. BMEL 2016: 5f.). Der Quartalsbericht zur Nutzung des Bio-Siegels der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung zeigt unteranderem, dass seit 2001 „5.197 Unternehmen […] bis Ende Dezember 2018 die Kennzeichnung für insgesamt 77.841 Bio-Lebensmittel bei der Informationsstelle Bio-Siegel angezeigt“ haben (BLE 2018: 3). Im April 2019 waren es bereits 5.277 Zeichennutzer und 78.843 Produkte, die mit dem Bio-Siegel gekennzeichnet wurden (vgl. BMEL 2019a).
2.2.2.2 Siegel der Anbauverbände in Deutschland
Neben den staatlichen Bio-Siegeln finden sich auf vielen Bioprodukten noch weitere Kennzeichnungen, denn schon lange bevor es 1991 die erste EU Öko-Verordnung gab, gründeten sich Verbände die eigene Richtlinien für den ökologischen Landbau festlegten. Diese gehen in vielen Punkten deutlich über die Richtlinien der Europäischen Union hinaus und setzen weitere Anforderungen und einen höheren Maßstab an die Bioprodukte. Die Folge sind eine aufwendigere Erzeugung und teurere Produkte. Beispielsweise müssen Betriebe, die sich einem Anbauverband anschließen wollen den ganzen und nicht wie bei den EU Richtlinien vorgesehen nur einen Teil des Hofes auf Bio umstellen. (Vgl. aid 2013: 23ff.) In Deutschland zählen die nachfolgend aufgelisteten Anbauverbände zu den bekanntesten.
Anbauverband Kurzbeschreibung Biokreis e. V.
Biokreis wurde 1979 unteranderem von Heinz Jacob gegründet und entstand aus einer Verbraucherbewegung. Die Idee war, „Landwirte und später auch Verarbeiter zu einer ökologischen Betriebsweise zu motivieren und sich mit diesen gemeinsam in einem Verband zu organisieren“ (Biokreis o. J.a). Daraus wurde ein Netzwerk aus mittlerweile 1300 Landwirten, 200 Verarbeitern und 200 Verbrauchern. Biokreis ist vor allem die regionale Wertschöpfung äußerst wichtig und vergibt seit 2007 das Siegel „regional und fair“. (Vgl. Biokreis o. J.b) Bioland e. V.
Bioland ist mit über 7.700 Landwirten, Gärtnern, Imkern und Winzern, sowie über 1.000 Partnern aus Herstellung und Handel der führende Anbauverband in Deutschland. Das wichtigste Ziel der 1971 gegründeten Bioland-Wertegemeinschaft ist die Umsetzung und Förderung des organisch-biologischen Landbaus. (Vgl. Bioland o. J.a) Im Jahr 2019 wird eine Fläche von 418.381 Hektar bewirtschaftet (vgl. Bioland o. J.b). Biopark e. V.
Biopark wurde im Jahr 1991 gemeinsam von Landwirten und Wissenschaftlern in Mecklenburg-Vorpommern gegründet. Rund 500 Landwirtschaftsbetrieb, sowie 100 Verarbeiter und Händler arbeiten heute nach den Verbandsrichtlinien von Biopark. Auch Restaurants, Hotels und Catering-Unternehmen sind im Verband vertreten. (Vgl. Biopark o. J. a) Um die erzeugten Produkte unter einer Dachmarke verkaufen zu können und Biopark-Mitgliedern bei der Vermarktung zu unterstützen, wurde 1994 eine Erzeugergemeinschaft gegründet (vgl. Biopark o. J. b). Demeter e. V.
Demeter ist der älteste Bioverband in Deutschland. Er wurde 1928 in Darmstadt gegründet, doch bereits seit 1924 bewirtschaften Landwirte die Felder nach der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise. Die Richtlinien des Demeter Verbandes gelten als die strengsten und gehen weit über die EU-Richtlinien hinaus. In Deutschland wirtschaften auf einer Fläche von 85.000 Hektar rund 1.600 Landwirte nach diesen Vorgaben. Des Weiteren haben sich rund 300 Hersteller und 100 Hofverarbeiter dem Verband angeschlossen. (Vgl. Demeter o. J.) Ecoland e. V.
Ecoland wurde 1997 von fünf Hohenloher Biobauern als Regionalverband gegründet. Ihr Wirkungsbereich liegt vor allem in Hohenlohe und Baden-Württemberg. Mit der Gründung verfolgten sie das Ziel, den naturgemäßen Landbau zu fördern und den ländlichen Raum zu stärken. Für sie ist vor allem der Praxisbezug und der Dialog mit den Bauern wichtig. (Vgl. Ecoland o. J.) ECOVIN
Im Jahr 1985 gründeten 35 Ökowinzer den Bundesverband Ökologischer Weinbau e. V., fünf Jahre später wird ECOVIN als Warenzeichen zugelassen. Heute ist ECOVIN der größte Verband für ökologisch arbeitende Weingüter. Auf einer Gesamtfläche von 2.390 Hektar, was etwa ein Viertel der Bio-Rebfläche in Deutschland ausmacht, wirtschaften 238 Mitgliedsbetriebe, sowie VDP Mitglieder und FördermitgliederPlus. (Vgl. ECOVIN o. J.) Gäa e. V.
Gäa – Vereinigung ökologischer Landbau wurde 1989 in Dresden gegründet. Der Verband besteht aus bundeweit 380 Landwirten sowie zahlreichen Betrieben aus der Verarbeitung und dem Handel. Insgesamt werden rund 35.000 Hektar nach den Gäa-Richtlinien bewirtschaftet. Dabei ist dem Verband vor allem die Vielfalt der Mitglieder und der Austausch untereinander sehr wichtig. (Vgl. Gäa o. J.) Seit 2016 arbeiten Gäa und Bioland in einer Qualitätsgemeinschaft zusammen (vgl. BÖLW o. J.a). Naturland e. V.
Der Anbauverband Naturland wurde 1982 in der Nähe von München gegründet und engagiert sich seit 1987 auch international. Weltweit zählt Naturland 65.000 Landwirte, Imker und Fischwirte. In Deutschland liegt die Zahl der Erzeuger bei 3.700. Zudem gibt es eigene Richtlinien für Aquakulturen und die ökologische Waldnutzung. Die Zertifizierung Naturland fair vereint Richtlinien für den ökologischen Landbau mit Vorgaben für den fairen Handel. (Vgl. Naturland o. J.) Verbund Ökohöfe e. V.
Der Verbund Ökohöfe e.V. gründete sich 2006 und ist ein kleiner Bio-Anbauverband mit Sitz in Sachsen-Anhalt. Er besteht aus unterschiedlichen Betriebsgrößen und ist vor allem in den neuen Bundesländern verbreitet. Der Verband bietet den Bio-Landwirten die Möglichkeit des Austauschs und der Vernetzung untereinander. Zudem haben direktvermarktende Landwirte die Möglichkeit ihre Produkte auf der Internetseite des Verbands zu präsentieren. (Vgl. Verbund Ökohöfe o. J.)
Abbildung 5 Auflistung der Anbauverbände in Deutschland
2.3 Regionalität bei Lebensmitteln
Begriffe wie „Region“ oder „regionale Produkte“ sind nicht klar definiert und anders als „bio“ oder „öko“ nicht gesetzlich geschützt. Aus diesem Grund sind sie äußerst dehnbar und kontextabhängig sehr flexibel verwendbar. Sowohl für Verbraucher, als auch für Anbieter ergeben sich daraus Schwierigkeiten, die Lebensmittel als regionale Erzeugnisse zu erkennen, beziehungsweise diese als solche anzubieten (vgl. Stockebrand/Berner/Spiller 2008: 11). Der Begriff Region bezeichnet ganz allgemein „ein Gebiet, welches durch bestimmte Merkmale eine homogene Einheit bildet und folglich gegen andere umliegende Gebiete abgrenzbar ist“ (Hausladen 2001: 4). Kriterien für die Abgrenzung einer Region können naturräumliche, kulturhistorische, ökonomische oder politisch-administrative Gesichtspunkte sein (vgl. Heinze et al. 2014). Eine Grenzziehung anhand von naturräumlichen Kriterien bezeichnet eine einheitliche Landschaft wie beispielsweise die Eifel. Eine Abgrenzung durch politisch-administrative Merkmale betrachtet unteranderem ein Bundesland oder einen Landkreis (vgl. Stockebrand/Berner/Spiller 2008: 11f.). Regionale Lebensmittel lassen sich demnach auch nicht eindeutig definieren, jedoch ist die geographische Herkunft des entscheidende Kriterium. Anders als bei Bioprodukten handelt es sich bei regionalen Lebensmitteln nicht um eine gesetzliche Produktgruppe. (Vgl. Stockebrand/Berner/Spiller 2008: 13) In dieser Arbeit werden regionale Produkte nach dem Prinzip „aus der Region – für die Region“ verstanden. Davon wird gesprochen, wenn „sich der Zielmarkt auf dieselbe Region, aus der die Vorprodukte und deren Roh- und Hilfsstoffe für die Produktion und Verarbeitung weitgehend stammen“, bezieht (Lotz 2001: 3 zit. nach Stockebrand/Berner/Spiller 2008: 13). Der Einkauf von regionalen Lebensmitteln liegt seit einigen Jahren im Trend. Bei einer Umfrage über das Entfernungskriterium für regionale Produkte sagten 38 Prozent der Befragten, dass der Erzeuger oder auch Produzent aus einem Umkreis von 50 Kilometern stammen muss, damit es für sie ein Produkt aus der Region ist. 23 Prozent nannten einen Radius von 100 Kilometern und für 15 Prozent der Befragten galten Lebensmittel die aus dem eigenen Bundesland stammten noch als regional (vgl. statista 2018b: 37). Verbraucher haben zudem mehr Vertrauen in Lebensmittel aus der Region und verbinden mit Regionalität vor allem Frische, Authentizität und Qualität (vgl. NABU o. J.). Die regionale Vermarktung von Lebensmitteln bringt viele Vorteile mit sich. Durch die regionale Erzeugung und Vermarktung fallen nur kurze Transportwege an und auftretende Probleme werden direkt sichtbar. Zudem können regionale Wirtschaftskreisläufe sozioökonomische Effekte mit sich bringen. Darüber hinaus ist eine Steigerung der regionalen Wertschöpfung, sowie eine Verbesserung hinsichtlich des Images der Landwirtschaft möglich. Jedoch ist das Angebot regionaler Produkte meist saisonabhängig, wodurch die Versorgung mit gewissen Produkten nicht immer möglich ist. Zudem bedeutet die regionale Vermarktung einen Mehraufwand für die Erzeuger und Produzenten zum Beispiel hinsichtlich der Zertifizierung und Aufbereitung der Lebensmittel. (Vgl. Bauer et al. 2012: 4f.)
3 Vermarktungswege für regionale Bioprodukte
Der Markt für Produkte aus ökologischer Erzeugung ist in den vergangenen Jahren enorm gewachsen. Immer mehr Menschen legen bei ihrem Einkauf Wert auf regional und ökologisch produzierte Lebensmittel. Um den agrarökonomischen Transformationsprozess weiter voranzubringen, braucht es in den nächsten Jahren weiterhin einen Nachfragezuwachs an Bioprodukten und einen Bewusstseinswandel in allen Teilen der Gesellschaft. In diesem Kapitel werden verschiedene Einkaufsstätten, Vermarktungswege und -strategien für regionale Bioprodukte vorgestellt. Dabei werden sowohl Potentiale, Vor- und Nachteile, als auch konkrete Beispiele von bereits bestehenden und gut funktionierenden Projekten genannt und vorgestellt.
3.1 Die klassische Direktvermarktung
Während es bei anderen Vermarktungswegen Zwischenhändler gibt, werden diese in der Direktvermarktung nicht benötigt. Die Erzeuger verkaufen hier ihre Produkte direkt an den Konsumenten. Wochen- und Ökomärkte, der Verkauf auf dem bäuerlichen Hof sowie die direkte Auslieferung von Abo-Kisten sind Möglichkeiten ökologisch erzeugte Lebensmittel regional zu verkaufen. Im Folgenden werden diese drei Varianten der Direktvermarktung näher erläutert.
3.1.1 Wochen- und Ökomärkte
Wochenmärkte stellen eine sehr alte Form des Warenaustauschs dar und blicken auf eine lange Tradition zurück. Die wöchentlich, teils auch mehrfach in der Woche stattfindenden Märkte bieten den Landwirten eine ideale Möglichkeit, ihre Produkte regional und direkt an den Endkunden zu verkaufen. In den meisten deutschen Städten gibt es Wochenmärkte auf denen sowohl ökologisch, als auch konventionell wirtschaftende Betriebe ihre Produkte nebeneinander verkaufen können. Des Weiteren haben sich in größeren Städten wie beispielsweise Berlin, Hamburg, Köln und Aachen inzwischen reine Ökomärkte etabliert (vgl. Schäfer 2005: 134). Hier werden „ausschließlich Lebensmittel aus ökologischem Anbau und andere umweltverträgliche Produkte angeboten“ (Schäfer 2005: 134). Die Marktbeschicker sind meist regionale Biobetriebe, Gartenbaubetriebe, Metzgereien sowie Bäckereien. Durch diese Vielfalt an Anbietern finden Kunden eine große Auswahl an frischen und regionalen Produkten vor. Um den Konsumenten ein möglichst breites Angebot an Produkten zu bieten reicht häufig jedoch das eigene Sortiment nicht aus. Aus diesem Grund vergrößern Landwirte das Kernsortiment durch den Zukauf von Produkten aus dem regionalen und dem überregionalen Großhandel. Das ist vor allem in den Wintermonaten von Nöten. Im Sommer besteht das Sortiment eines Gartenbaubetriebs teils zu 80 Prozent oder bei Gemüseständen sogar komplett aus eigener Produktion. (Vgl. MULNV NRW 2015: 144f.) Die Marktstände sind verpflichtet, die Herkunft ihrer Produkte anzugeben, denn nur so ist für den Kunden ersichtlich ob er regionale Lebensmittel oder Lebensmittel aus einem anderen Ursprungsland kauft (vgl. BZfE 2019d). Wochen- und Ökomärkte als Direktvermarktungsmöglichkeit haben sowohl für Erzeuger, als auch für Verbraucher einige Vorteile. Der Kunde erhält Frische, Regionalität, saisonale Lebensmittel, Transparenz und Herkunftssicherheit bei den Produkten. Zudem haben Interessierte die Möglichkeit in einem Gespräch mit den Erzeugern noch mehr über die Herkunft, die Art der Erzeugung und die ökologische Landwirtschaft zu erfahren. Die regionalen Betriebe können Kontakt zu ihren Kunden aufbauen und so eine Vertrauensbasis schaffen. (Vgl. Ökolandbau.de 2013) Außerdem ist es möglich einen höheren Verkaufspreis zu erzielen als bei anderen Vermarktungswegen, das gilt vor allem für Produkte aus der eigenen Produktion. Wochenmärkte können zudem die Stadt-Land-Beziehung stärken, Stadtteile beleben und „stellen häufig Treffpunkte und Orte des sozialen Austauschs dar“ (Schäfer 2005: 134). Die Nachteile dieses Vermarktungsweges ist der hohe Rüstaufwand, die regelmäßige Anwesenheit auf den Märkten, die Kosten, sowohl für den Wagen als auch für den Standplatz und zuletzt das breite Sortiment, welches meist nur durch den Zukauf der Ware von anderen Bauern zu gewährleisten ist. (Vgl. Ökolandbau.de 2013) Die regelmäßige Anwesenheit ist jedoch äußerst wichtig, denn nur so gelingt es Betrieben Stammkundschaft zu gewinnen. Einzig im Winter werden aufgrund der Witterungsumstände oder auch aufgrund von nicht genügend Ware Pausen eingelegt (vgl. Kreuzer 1996: 55). Obwohl vereinzelt bereits reine Biomärkte ansässig sind, haben auf den meisten Märkten sowohl Erzeuger aus der konventionellen als auch aus der ökologischen Landwirtschaft einen Stand. Dies stellt für Ökobetriebe eine zusätzliche Herausforderung dar, denn die bessere Qualität ihrer Produkte ist nur schwer kommunizierbar, wobei die unterschiedliche Bepreisung der Lebensmittel für den Konsumenten deutlich ersichtlich ist. Zudem sind viele Kunden bereits mit dem Einkauf bei regionalen Landwirten zufrieden, auch wenn die gekauften Produkte aus der konventionellen Landwirtschaft stammen. (Vgl. MULNV NRW 2015: 145) In der Stadt Aachen gibt es, wie bereits oben erwähnt, einen reinen Biomarkt der jeden Samstag zwischen 9:00 Uhr und 14:00 Uhr auf dem Münsterplatz am Dom stattfindet und Erzeugern aus der Region die Möglichkeit bietet ihre Bioprodukte zu verkaufen. Darüber hinaus gibt es in der Innenstadt und den Stadtbezirken Aachens mehrere Wochenmärkte auf denen sowohl konventionell, als auch ökologisch wirtschaftende Landwirte ihre Lebensmittel verkaufen können. Die Einwohner in Aachen haben somit mehrfach in der Woche die Möglichkeit, sich mit regionalen Lebensmitteln einzudecken. Seit einigen Jahren gib es in Europa eine neue Möglichkeit der Direktvermarktung, die Aspekte des oben vorgestellten Absatzweges Öko- und Wochenmarkts übernimmt und mit der Onlinewelt verknüpft. Im nächsten Unterkapitel wird das Konzept der Marktschwärmer vorgestellt.
3.1.1 Marktschwärmer
Seit 2014 gibt es in Deutschland eine neue Art der Direktvermarktung, welche den Wochenmarkt und die Onlinebestellung miteinander verknüpft. Die Initiative La Ruche Qui Dit Oui! (Der Bienenkorb, der Ja sagt), wurde 2010 in Frankreich gegründet, eröffnete 2014 unter dem Namen Food Assembly die erste Schwärmerei in Deutschland und ist seit 2017 unter dem Namen Marktschwärmer bekannt. Im April 2019 gab es in Deutschland 58 Schwärmereien mit mehr als 83.000 Mitgliedern. Bis Ende des Jahres soll die Zahl der Schwärmereien auf 80 erweitert werden. (Vgl. Marktschwärmer 2019b) In Europa gibt es bereits 1294 Schwärmereien, welche sich auf sieben Länder verteilen (vgl. Marktschwärmer 2019a).
Abbildung 6 Schwärmereien in Europa (teils noch im Aufbau) (Marktschwärmer 2019a) Die Idee der Gründer war es, „ein nachhaltigeres Konsumverhalten zu unterstützen und eine Art des Wirtschaftens zu fördern, die mehr Partizipation aller Beteiligten erlaubt“ (Marktschwärmer 2019b). Um die lokale Wertschöpfung zu fördern, ist die Schaffung regionaler Netzwerke zwischen Erzeuger und Verbraucher äußerst wichtig. Vor allem kleine und mittlere Betriebe haben hier die Möglichkeit einen fairen Zugang zum Markt zu erlangen. Teilnehmende Landwirte, Bäcker, Imker oder auch Gärtner ermöglichen interessierten Konsumenten einen direkten Zugang zu regionalen Produkten. Dabei ist der Initiative wichtig, dass es faire Preise gibt, ein hoher Grad an Transparenz herrscht und die Transportwege durch das Kriterium der Regionalität möglichst kurz sind. (Vgl. Marktschwärmer o. J.b) Das Konzept von Marktschwärmer ermöglicht Interessierten ein Einkaufserlebnis das sowohl online, als auch offline stattfindet. Die Bestellung der Produkte erfolgt über einen Onlineshop und ist jederzeit möglich. Die bestellten Lebensmittel können daraufhin einmal pro Woche bei einer, von Gastgebern organisierten, Schwärmerei in der Nähe abgeholt werden. Des Weiteren haben Gastgeber die Aufgabe Erzeuger, die bei einer Schwärmerei ihre Produkte verkaufen möchten anzuwerben sowie genügend Mitglieder zu finden, die in der Schwärmerei einkaufen möchten (vgl. Marktschwärmer 2018). Die Erzeuger bringen vor Ort nur mit, was zuvor online bestellt und bezahlt wurde. Den Preis der Produkte können die Landwirte, Bäcker und Gärtner selbst festlegen. Vom Nettoumsatz muss der Erzeuger allerdings 18,35 Prozent Servicegebühren abgeben. Davon erhält der Gastgeber 8,35 Prozent und das Marktschwärmer-Team, welches unteranderem die Online-Plattform zur Verfügung stellt und sich um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert 10 Prozent. Die Erzeugererhalten vor Abzug der Steuern 81,65 Prozent ihres Verkaufspreises. (Vgl. Marktschwärmer o. J.a) Die Gesellschaft für Informatik in Bonn hat 2019 eine Experten- und Verbraucherumfrage über Marktschwärmereien durchgeführt und folgende Vorteile für Direktvermarkter konstatiert: „niedrige Investitionskosten, einen verhältnismäßig geringen Zeitaufwand und dadurch geringe Einstiegsbarrieren“ (Recke et al. 2019: 168). Zudem wurden Synergieeffekte dahingehend beobachtet, dass Erzeuger neue Kunden auch für andere ihrer Direktvermarktungswege gewinnen konnten. Zum anderen entstanden Netzwerke zwischen den Erzeugern (vgl. Recke et al. 2019: 168). Der Zeitaufwand bei der Abholung beträgt für den Erzeuger ungefähr zwei Stunden, jedoch muss auch die Zeit bedacht werden, die benötigt wird, um die Präsentation und die Bilder der Produkte zu erstellen. Für Kunden ist natürlich von Vorteil, dass sie die Bestellung ganz einfach online erledigen können und die Lebensmittel nur abholen müssen, ohne vor Ort lange zu warten. Zudem fallen keine Anmeldegebühren oder weitere Verpflichtungen an. Durch den persönlichen Kontakt zwischen Erzeuger und Verbraucher kann ein Vertrauensverhältnis aufgebaut und wichtige Fragen beantwortet werden. Zudem besteht die Möglichkeit direktes Feedback zu geben. Gegenüber diesen Vorteilen stellen gemäß der Expertenbefragung „das oft niedrige Verkaufsvolumen und die fehlende Laufkundschaft“ ein großes Problem dar (Recke et al. 2019: 168). Ferner besteht aufgrund des flexiblen Bestellsystems kaum Planungssicherheit für die teilnehmenden Erzeuger und auch die Konkurrenzsituation mit anderen Landwirten ist geblieben (vgl. BZfE 2019c). Durch das Kriterium der Regionalität ist es einigen Betrieben nicht möglich an einer Schwärmerei teilzunehmen. Kommt es zu einer Konkurrenzsituation „fehlen auch kommunizierbare Qualitätskriterien, die ein Abheben von anderen Direktvermarktungsformen […] erleichtern würden“ (Recke et al. 2019: 168). Die Idee eine online Verkaufsplattform mit persönlichem Kontakt zwischen Erzeuger und Verbraucher zu vereinen scheint Potentiale zu haben. Vor allem in Frankreich gibt es eine hohe Zahl an Schwärmereien, allerdings hängt das Bestehen von Faktoren wie Standort, dem Sortiment und der Kompetenz des Gastgebers ab (vgl. Recke et al. 2019: 168). Im Onlineshop der Marktschwärmer finden sich Lebensmittel die sowohl aus der ökologischen, als auch aus der konventionellen Landwirtschaft stammen. Das zentrale Kriterium ist die Regionalität der Produkte. Auf ihrer Internetseite ist zu lesen, dass sie aktiv an der Agrarwende mitwirken möchten und darunter natürlich die Förderung von Lebensmittel aus ökologischem Landbau verstehen. Allerdings sei es den einzelnen „Gemeinschaften vor Ort überlassen, welchen Stellenwert Ökobetriebe in ihrem Erzeugerkreis einnehmen“ (Marktschwärmer 2017). Für Kunden, die nur an ökologisch erzeugten Lebensmitteln interessiert sind, gibt es eine Bio-Filterfunktion und eine deutliche Kennzeichnung der Produkte mit den entsprechenden Siegeln (vgl. Marktschwärmer 2017). Für die Stadt Aachen und deren näheren Umkreis wird von der Suchmaschine auf der Homepage von Marktschwärmer aktuell keine geöffnete Schwärmerei gefunden. Allerdings gab es in der Vergangenheit eine Marktschwärmerei, die immer dienstags in der Parzival Schule veranstaltet wurde.
3.1.2 Hofläden
Der Ab-Hof-Verkauf und Hofläden stellen „die ursprünglichste Form der Direktvermarktung“ dar und erlebten in den letzten Jahrzehnten einen enormen Aufschwung (Redelberger et al. 2006: 6). Der Ab-Hof-Verkauf mit eigenen saisonalen Produkten stellt oft den Einstieg in die Direktvermarktung dar. Häufig werden nur einzelne Produkte wie Spargel, Erdbeeren oder Kartoffeln verkauft. Auf den Verkauf aufmerksam machen in den meisten Fällen nur ein Schild am Straßenrand oder am Hof (vgl. BZfE 2019a). Werden die Erwartungen der Erzeuger erfüllt und das Interesse für mehr Direktvermarktung geweckt, kann der Ab-Hof-Verkauf in den nächsten Schritten zu einem provisorischen Ladenlokal und später zu einem professionellen Hofladen ausgebaut werden (vgl. MULNV NRW 2015: 136f.) Ein Hofladen ist direkt mit dem landwirtschaftlichen Betrieb verbunden. Viele der Biobauernhöfe „sind Mischbetriebe und können eine breite Palette an pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen anbieten“, daher eignen sie sich besonders für den Ab-Hof-Verkauf oder einen Hoflanden (BZfE 2019a). Aber auch andere Betriebe versuchen durch den Zukauf von Lebensmitteln bei anderen Landwirten das Sortiment zu erweitern, um ihren Kunden einen möglichst kompletten Einkauf zu ermöglichen (vgl. Schäfer 2005: 134). Das alleine reicht aber nicht aus um einen erfolgreichen Hofladen zu führen. Faktoren für einen erfolgreichen Hofladen sind unteranderem ein guter Standort, ein ordentlich aussehender Betrieb mit genug Parkmöglichkeiten, kompetente Verkauskräfte, eine gut gestaltete Einrichtung und natürlich frische und regionale Lebensmittel (vgl. Redelberger et al. 2006: 6). Bei einem Einkauf im Hofladen erhält der Verbraucher eine hohe Qualität an frische und regionale Produkte. In diesem Falle ist die Herkunft der angebotenen Lebensmittel sehr gut nachvollziehbar. Ein persönlicher Kontakt mit dem Landwirt kann hergestellt und offene Fragen, zum Beispiel über die Erzeugung der Produkte, können geklärt werden. Des Weiteren ist das Einkaufen auf dem Bauernhof ein besonderes Ereignis für die Kunden, insbesondere auch für Kinder und ganz nebenbei werden Landwirte aus der eigenen Region gefördert und unterstützt. Diese können für ihre Lebensmittel aufgrund der Unabhängigkeit einen fairen Preis erzielen (Vgl. BMEL o. J.). Neben dem regelmäßigen Verkauf von Lebensmitteln im Hofladen gibt es auch die Möglichkeit punktuelle Hofverkäufe zu veranstalten, beispielsweise in Verbindung mit einem Hoffest. Durch den Saisonverkauf von Lebensmitteln entsteht keine Dauerbelastung und der Kontakt zu den Kunden bleibt wenn auch nicht so intensiv bestehen. Punktuellen Verkaufsaktionen führen zu extremen Arbeitsspitzen und erfordern einen hohen Organisations- und Verwaltungsaufwand. (Vgl. Ökolandbau.de 2013) Die Eröffnung eines Hofladens ist zu Beginn mit hohen Investitionskosten verbunden und sollte daher gut überlegt sein, denn es werden beispielsweise Lager- sowie Kühlmöglichkeiten benötigt. Der Arbeits-, Zeit- und Verwaltungsaufwand ist enorm. Bei einem Hofladen ist während den Öffnungszeiten die ständige Anwesenheit erforderlich. Sofern der Hofladen täglich geöffnet hat, wird zusätzliches Personal unabdingbar. Zudem kommt es durch die Kunden zu erhöhter Anwesenheit und zu Verkehr auf dem Hof, was Erzeuger stören könnte. (Vgl.Ökoland.de 2013)
Auch am Stadtrand von Aachen gibt es zwei Bio-Hofläden: Den Biolandhof Gut Hasselholz südlich der Stadt und das Gut Paulinenwäldchen nördlich von Aachen. Die Konzepte und Verkaufsstrategien der beiden Bio-Hofläden unterscheiden sich deutlich. Das Gut Hasselholz wird seit 1996 von Ulrike und Dietmar Veith bewirtschaftet. Von Anfang an verkauften sie in einem alten Rübenkeller selbst erzeugte Lebensmittel wie zum Beispiel: Honig, je nach Saison verschiedenes Obst und nach einem Schlachttermin auch Rind- oder Lammfleisch. Der Hofladen ist ein wichtiges Standbein, jedoch nicht das einzige. Sie betreiben keine Werbung und haben es mit der Zeit trotzdem geschafft eine Stammkundschaft aufzubauen. Vor allem die Tatsache, dass von der Kalbung bis zur Vermarktung alles in einer Hand liegt schafft bei den Kunden ein großes Vertrauen. Die Öffnungszeiten sind eher sporadisch (Donnerstag/Freitag: 14:00-18:00 Uhr). Mit der Zeit wurde ein kleines Sortiment aufgebaut, jedoch ist eine große Ausweitung des Hofladens nicht im Sinne des Ehepaares. (Vgl. MULNV NRW 2015: 138f.) Der zweite Hofladen befindet sich auf dem Bioland-Hof Gut Paulinenwäldchen der Familie Gauchel. Die Einnahmen über die Direktvermarktung und vor allem durch den Hofladen waren seit Beginn im Jahr 1999 äußerst wichtig. Zu dieser Zeit war der provisorische Verkaufsraum eine alte Milchküche. Im Jahr 2006 entschieden die Gauchels, aufgrund der guten Lage, der vielen Kunden und des guten Umsatzes, den alten Kuhstall zu einem 100 Quadratmeter großen, gut ausgestatteten Hofladen umzubauen. Die moderne Ausstattung und die große ovale Verkaufstheke mit Fleisch, Wurst und Käse bieten den Kunden eine angenehme Einkaufsatmosphäre. Neben einem breiten Trockensortiment, Wein und Käse, ist es vor allem das hofeigene Gemüsesortiment eine Besonderheit und hochgeschätzt bei den Kunden. Durch die Vergrößerung und die längeren Öffnungszeiten des Ladens musste zusätzliches Personal eingestellt werden. Der Hofladen hat von Montag bis Samstag geöffnet und stößt mittlerweile an Kapazitätsgrenzen. (Vgl. MULNV NRW 2015: 140f.)
3.1.3 Abo-Kisten
Die Vermarktung von Bioprodukten über Abo-Kisten erfolgt meist parallel zu Marktstand und Hofladen, begann Ende der achtziger Jahre in Süddeutschland und stellt eine weitere ergänzende Möglichkeit der Direktvermarktung von ökologisch erzeugten Lebensmitteln dar. Zu diesem Zeitpunkt bestanden die Lieferungen aus einer Standardkiste mit hofeigenem Gemüse und Obst, das gerade geerntet wurde. Kurze Zeit später hatten Kunden bereits die Möglichkeit ihre Bestellung um weitere Produkte wie Eier, Brot, Kartoffeln und Milch zu ergänzen. Heute wird Interessierten über diesen Vermarktungsweg beinahe eine Produktpalette wie im Naturkosthandel geboten. (Vgl. Redelberger/Rettner/Stegmann 2006: 19) In den vergangenen Jahren kam es, vor allem auch durch das Internet, zu einer enormen Professionalisierung der Lieferdienste und Abo-Kisten. Mittlerweile gibt es verschiedene Modelle der Abo-Kiste. Beispielsweise eine Standardkiste in verschiedenen Variationen, die Standardkiste mit Zubestellmöglichkeiten und die Individualkiste, die zuvor individuell zusammengestellt werden kann. Die Lieferung der Kisten erfolgt dann entweder direkt an die Haustüre oder auch an Verteilungsstellen, an denen die Kunden sie zu bestimmten Zeiten abholen können. (Vgl. Kreuzer 1996: 71) Um eine erfolgreiche Vermarktung der Bioprodukte über die Abo-Kiste zu erlangen ist Organisationstalent und Zuverlässigkeit entscheidend. Zudem sind Qualität und der Kundenservice äußerst wichtig. Abonnenten sollten beispielsweise die Möglichkeit haben, die Kiste zu bestimmten Zeiten (Bsp. im Urlaub) abzubestellen. Die Flexibilität bei den Bestellungen ist vor allem durch den Einsatz von ausgeklügelten Internetportalen, auf denen die Kunden ihre Lebensmittel bestellen können, möglich. Diese müssen ständig weiterentwickelt und optimiert werden. Um über einen längeren Zeitraum interessant zu bleiben, ist ein abwechslungsreiches Angebot unabdingbar. Dabei stammen nicht alle Lebensmittel aus der eigenen Erzeugung, auch der Zukauf von anderen regionalen Biobauern oder der Zukauf von Importware ist möglich und teils auch notwendig. (Vgl. MULNV NRW 2015: 153ff.) Ein Vorteil der Abo-Kisten ist das meist regionale, saisonale und frische Sortiment, das Kunden auf schnellstem Weg bis vor die Haustüre geliefert bekommen. Der Kontakt zwischen Verbraucher und Erzeuger ist hier deutlich eingeschränkter als bei einem Einkauf auf dem Markt oder im Hofladen, aber dennoch möglich. Die Fahrer, die die Biokisten ausliefern sind dabei die entscheidende Schnittstelle. Zudem kann durch jährlich veranstaltete Hoffeste der Kontakt intensiviert und Transparenz geschaffen werden. Ein positiver Effekt, der sich bei Abonnenten durch die Abo-Kiste einstellen kann, ist eine Veränderung des Ernährungsverhaltens. Die Menschen werden mit neuen Lebensmitteln konfrontiert, die sie möglicherweise noch nicht kennen, eignen sich neues Wissen an und essen gesünder. (Vgl. Schäfer 2005: 135) Zu Beginn dieses Vermarktungskonzepts war die Planungssicherheit für Landwirte sehr hoch. Diese hat durch viele individuelle Bestellungen zum Teil abgenommen. Der Nachteil ist die aufwändige Vorbereitung und Ausführung. Beispielsweise ist der Verwaltungsaufwand bei den Bio-Kisten deutlich höher als bei einem Marktstand und mit viel mehr Büroarbeit verbunden. Durch die vermehrt individuellen Bestellungen steigt dieser Aufwand zusätzlich. Zudem muss ein Logistiksystem aufgebaut werden, es wird eine Lagereinrichtung, sowie ein Kühlsystem benötigt. (Vgl. Redelberger/Rettner/Stegmann 2006: 19) Die Auslieferung von den Abo-Kisten macht vor allem in dichter besiedelten Gebieten Sinn. In ländlichen Gebieten kann die Strecke von einem zum anderen Kunden sehr weit sein, wodurch sich die Auslieferung als nicht rentabel erweist (vgl. MULNV NRW 2015: 135). Neben einem Hofladen und einem Marktstand vermarktet das Gut Paulinenwäldchen in Aachen auch Bioprodukte über die Bio-Kiste oder auch einer Bio-Bag für Studierende. Gut Paulinenwäldchen beliefert dienstags bis freitags den Großraum Aachen mit frischen ökologisch erzeugten Lebensmitteln. Die Bio-Kiste wird einmal wöchentlich ausgeliefert, kann aber auch in einem mehrwöchigen Rhythmus bestellt werden. Interessierte haben die Wahl zwischen drei Größen und unterschiedlichen Schwerpunkten, wie beispielsweise einer Stillkiste für Mütter oder einer Rohkostkiste. Ergänzend dazu gibt es die Möglichkeit Molkereiprodukte, Wurst und Produkte aus einem gesamten Naturkostladen-Sortiment auszuwählen und mitzubestellen. Grundsätzlich gilt: Jeder kann selbst entscheiden was in seine Bio-Kiste kommt. Die individuelle Bestellung ist über den Online-Shop möglich. Bei Fragen oder Wünschen steht ein engagiertes Bio-Kisten-Team zur Verfügung und versucht diese zu klären oder umzusetzen. (Vgl. Bioland-Hof Gut Paulinenwäldchen: o. J.) Die oben erwähnte BioBag ist nur für Studierende der RWTH Aachen, kostet zwölf Euro und enthält sechs bis acht verschiedene Sorten an Bio-Obst und -Gemüse. Eine individuelle Auswahl der Produkte ist bei der BioBag nicht möglich, bei Unverträglichkeiten besteht aber natürlich eine Ausnahme. Ergänzend zu der Tüte können auch Eier oder Kartoffeln bestellt werden. Die Abholung kann zu mehreren festen Terminen im Büro des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) erfolgen. Zusätzlich erhalten die Studierenden Rezepte und Informationen zu den Lebensmitteln per Mail. Die Bestellung erfolgt online über ein Bestellformular , welchem die Studienbescheinigung beigefügt werden muss. Eine Pausierung oder Kündigung des Abonnements ist mit einer kurzen E-Mail jederzeit möglich. (Vgl. Bioland-Hof Gut Paulinenwäldchen 2017)
3.2 Solidarische Landwirtschaft
Das Konzept der Solidarischen Landwirtschaft ist kein neues, sondern wurde schon jahrhundertelang in der Praxis ausgeübt. Vor der Industrialisierung ab Mitte des 19. Jahrhunderts war es selbstverständlich, dass ein Hof eine bestimmte Gemeinschaft mit Lebensmitteln versorgte (vgl. Bietau et al. 2013: 12). Doch die Landwirtschaft veränderte sich, die Profitorientierung nahm immer mehr zu und die Wirtschaftskreisläufe wurden immer undurchschaubarer. In den siebziger Jahren entstanden überall auf der Welt unabhängig voneinander gemeinschaftsgetragene Landwirtschaften. Der Buschberghof in der Nähe von Hamburg wird seit 1988 gemeinschaftlich geführt und kann als erste landwirtschaftliche Wirtschaftsgemeinschaft gesehen werden (vgl. Kraiß 2012: 56). Bei einer Solidarischen Landwirtschaft handelt es sich „um einen Zusammenschluss von landwirtschaftlichen Betrieben oder Gärtnereien mit einer Gruppe privater Haushalte“ (Netzwerk Solidarische Landwirtschaft o. J.). Die Mitglieder verpflichten sich die Kosten des Betriebs durch monatliche Beiträge und auch das Risiko gemeinsam zu tragen. Im Gegenzug erhalten sie jede Woche einen Anteil an der Ernte. Sowohl Mitglieder als auch Erzeuger übernehmen durch den persönlichen Bezug Verantwortung für den jeweils anderen. Doch eine Solidarische Landwirtschaft ist weit mehr als nur das Teilen von Verantwortung und Risiko. Den meisten SoLawis ist es wichtig auch ökologisch etwas zu verändern und setzen daher beispielsweise auf erneuerbare Energie und einen klimaverträglichen Landbau. Zudem ermöglichen sie Menschen neue Erfahrungen zu sammeln und ein Gefühl für den Wert der Lebensmittel zu erlangen. Dabei geht es auf keinen Fall um die Ertragsmaximierung oder um möglichst günstige Preise. (Vgl. BZfE 2017) Allerdings gibt es nicht die eine richtige Solidarische Landwirtschaft, sondern ganz viele verschiedene Konzepte, die unterschiedliche Akzente setzen und Ausrichtungen vornehmen. Dabei kann zwischen drei Idealtypen unterschieden werden: der SoLawi als pragmatische Strategie, als spirituell-gemeinschaftliche Praxis oder als gesellschaftspolitische Strategie (vgl. Boddenberg et al. 2017: 135ff.). Bei der Umsetzung einer SoLawi als pragmatische Strategie geht es vorrangig um die Existenzsicherung eines kleinbäuerlichen, nicht wettbewerbsfähigen Betriebs durch eine gemeinschaftliche Finanzierung. Die Mitglieder sind in diesem Fall weniger in die Mitgestaltung und Entscheidungsfindung eingebunden. Durch die finanzielle Unterstützung ist es für die Höfe möglich unabhängig zu bleiben und auch weiterhin selbst über die Preise oder die Anbauweise zu entscheiden. Bei einer Solidarischen Landwirtschaft die eine spirituell-gesellschaftliche Praxis verfolgt, ist der entscheidende Aspekt das Gemeinschaftsgefüge, das gemeinsame Arbeiten und die solidarische Teilung der Kosten. Sie sehen in der Gesellschaft eine Entfremdung zwischen den Menschen und der Natur. Sie schafft „Zwischenräume eines anderen Wirtschaftens und Zusammenlebens […], die das Potential für grundlegende Veränderungen mittragen“, hat aber nicht das Ziel die ganze Gesellschaft zu verändern (Boddenberg et al. 2017: 135). Wird die SoLawi als gesellschaftspolitische Strategie verstanden und umgesetzt, geht es den Beteiligten vor allem um die Emanzipation von dem kapitalistischen Wirtschafts- und Gesellschaftssystem. Sie kritisieren die vorherrschenden Verhältnisse der Lebensmittelproduktion und sehen in dem Konzept der Solidarischen Landwirtschaft eines, das sich gesamtgesellschaftlich durchsetzen kann. Entscheidungen werden hier basisdemokratisch getroffen und auch die Finanzierung ist solidarisch organisiert. In anonymen Bieterrunden gibt jedes Mitglied an, wie viel es für seinen Anteil bezahlen kann, dadurch haben auch Menschen mit geringerem Einkommen die Möglichkeit haben Lebensmittel aus einer SoLawi zu erhalten. „Durch die gemeinschaftliche Übernahme der Produktionskosten löst sich in Teilen auch die Kopplung von Ware und Wert auf“ (Boddenberg et al. 2017: 136). Das Konzept der Solidarischen Landwirtschaft bietet sowohl für Erzeuger und Verbraucher, als auch für die Region einige Vorteile. Die Verbraucher erhalten frische, saisonale und regionale Lebensmittel direkt vom Landwirt, wodurch sich zudem die Transparenz hinsichtlich der Erzeugung erhöht. Die Mitglieder wissen wo, wie und wer das Gemüse und Obst für sie angepflanzt und geerntet hat. Außerdem fördern sie die regionale Nachhaltigkeit und erhalten einen Zugang zu Ernährungsbildung. Beispielsweise über den Anbau und die Herstellung der Lebensmittel. Durch die Mitglieder hat der Erzeuger eine hohe Planungssicherheit und Unterstützung in verschiedenen Bereichen. Durch die finanzielle Beteiligung hat der Landwirt ein gesichertes Einkommen und ein größeren Gestaltungsspielraum in der Bewirtschaftung des Betriebs. Zudem trägt er das Risiko für Ernteausfälle nicht alleine. Die Landwirte haben des Weiteren mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten bei ihrem Arbeitsalltag. Der Betrieb ist vor Schwankungen am Markt geschützt und kann Lebensmittel, auch wenn sie keiner Norm entsprechen verteilen. Die Region kann dahingehend profitieren, dass die Lebensqualität durch die Vielfalt steigen kann. Die Wertschöpfung bleibt zudem in der Region und wird nicht ausgelagert. Durch eine Solidarische Landwirtschaft können Impulse gesetzt werden und neue gemeinschaftliche Projekte, wie beispielsweise Nachbarschaftscafés entstehen. (Vgl. Netzwerk Solidarische Landwirtschaft o. J.) Doch eine Solidarische Landwirtschaft bedeutet auch sehr „viel Arbeit: Bewusstseinsarbeit, Kommunikationsarbeit, soziale Arbeit, landwirtschaftliche Arbeit“ (aid 2016: 5). Bauern die gewillt sind ihren Hof auf eine Solidarische Landwirtschaft umzustellen stehen vor der Herausforderung den Menschen verständlich machen zu müssen, warum genau das eine gute Idee ist. Zudem müssen zu Beginn Interessierte Menschen gefunden werden, Öffentlichkeitsarbeit betrieben und Betriebsabläufe neu strukturiert werden. Wichtig ist auch eine gute Vertrauensbasis zwischen Landwirten und den Mitgliedern. (Vgl. aid 2016: 14ff.)
Auch in Aachen gibt es kurz vor der niederländischen Grenze eine Solidarische Landwirtschaft. Die SoLawi auf Gut Wegscheid befindet sich seit dem 1. März 2019 in ihrem siebten Wirtschaftsjahr und bewirtschaftet die Flächen nach Demeter Richtlinien (vgl. SoLawi Gut Wegscheid o. J.a). Sie wurde 2013 „ganz bewusst nicht als Verein organisiert oder als eingetragene Organisationsform gestaltet“ (SoLawi Gut Wegscheid 2019: 3). Mittlerweile werden über 200 Anteile vergeben und die Anzahl der Mitglieder ist auf über 350 Menschen gewachsen. Da Ernteanteile selten alleine gegessen werden, vermutet Gut Wegscheid, dass sie rund 700 Menschen in und um Aachen mit frischen Bio-Produkten aus der Region versorgen (vgl. SoLawi Gut Wegscheid o. J.b). Die Mitglieder haben zweimal wöchentlich (Freitag und Samstag) die Möglichkeit, ihren Ernteanteil, bestehend aus saisonalem Obst und Gemüse, frisches Brot oder Getreide und Eiern auf dem Hof abzuholen. Um ein bisschen Hofleben mitzuerleben gibt es Mitgliederversammlungen, einmal im Monat einen Mitarbeitertag und mehrmals im Jahr Festlichkeiten. Informationen über saisonales Gemüse, die Tiere auf dem Hof und ganz allgemeine über die aktuelle Lage der SoLawi werden über Hofbriefe mitgeteilt. (Vgl. SoLawi Gut Wegscheid o. J.b) Im Hofbrief von Mai/Juni 2019 ist zu lesen, dass seitens der Verpächterin der Pachtvertrag zum November 2022 gekündigt wurde. Grund dafür sei, dass „Ihre Auffassung über die Gestaltung und den Aufbau einer Solawi […] Angabe gemäß weit über das hinaus [gehe], was als Solawi aktuell auf Gut Wegscheid stattfindet“ (SoLawi Gut Wegscheid 2019: 3). Die steigenden Mitgliederzahlen und eine Warteliste für freiwerdende Anteile zeigen, dass das Interesse an einer Solidarischen Landwirtschaft in Aachen sehr hoch ist und viel Potential in einem mitgliederbasierten landwirtschaftlichen Betrieb steckt.
3.3 Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften
Eine weitere Möglichkeit, ökologisch erzeugte Lebensmittel zu vermarkten bieten die Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften oder auch Erzeuger-Verbraucher-Genossenschaften (EVG). Erste Initiativen entstanden aus den vielen sozialen und politischen Bewegungen Ende der siebziger, Anfang der achtziger Jahre heraus und setzten auf die kollektive Selbsthilfe und das kooperative Wirtschaften (vgl. Flieger 2016: 24). Zu dieser Zeit gab es aufgrund von zu wenig frischer Ware, schlechter Qualität und überhöhten Preisen große Unzufriedenheit mit dem vorhandenen Naturkosthandel (vgl. Kreuzer 1996: 97). Das Ziel der Initiativen war unteranderem die Förderung einer gesunden Lebensweise, der Schutz der Umwelt durch die ökologische Anbauweise und eine Vernetzung zwischen Verbrauchern und Erzeugern aufzubauen (vgl. Asendorf et al. 2003b: 10). Während zuvor in Österreich das Interesse an einer Kooperation aufgrund des landwirtschaftlichen Strukturwandels von den Bauern ausging, waren es in Deutschland die Verbraucher, die den Kontakt zu den Produzenten suchten (vgl. Flieger 2016: 25f). In den darauffolgenden Jahren entwickelten sich aus den Initiativen „unterschiedliche Ausprägungen und Organisationsformen, wie Foodcoops, Einkaufsgemeinschaften, Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften, aber auch viele Naturkostläden“ (Flieger 2016: 27). Eine Abgrenzung zwischen den, im nächsten Kapitel behandelten Foodcoops und den EVGs ist zu Beginn der Entwicklung aufgrund ihrer Ähnlichkeit äußerst schwierig. Im Folgenden werden einige wichtige Charakteristika, die Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften eindeutig von anderen Organisationsformen unterscheiden aufgezeigt: EVGs wurden in den achtziger Jahren mit dem Vorhaben gegründet, Produzenten und Konsumenten in der Region zu vernetzen und eine überschaubare Wertschöpfungskette zu schaffen. Die Besinnung auf die Regionalität ist bis heute zentral geblieben und fördert den ländlichen Raum sehr stark. So werden beispielsweise neue Perspektiven und auch Arbeitsplätze in einer Region geschaffen. Dennoch werden lediglich Netzwerke aufgebaut, die Kompetenzen bleiben bei den einzelnen Akteuren. Auch wichtige Entscheidungen werden nicht im Alleingang getroffen, sondern durch demokratische Prinzipien gefällt. Wichtig ist auch, dass die Idee der Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften aus politischen Bewegungen heraus entstanden ist. Aus diesem Grund sind neben dem Verkauf der regionalen Erzeugnisse auch politisches Engagement für die EVGs äußerst wichtig. Zum Beispiel werden Aktivitäten wie Umwelttage, Hofbesichtigungen oder Beratungen hinsichtlich der Ökologischen Landwirtschaft organisiert. (Vgl. Flieger 2016: 68ff.) Die Vorteile für den Erzeuger liegen zum einen in der Planungssicherheit durch längerfristige Verträge und der größeren Unabhängigkeit von Subventionen. Zudem kann der Landwirt oder Produzent durch die herrschende Transparenz ein gutes Vertrauensverhältnis zu den Verbrauchern aufbauen und einen gerechten, sowie kostendeckenden Preis für seine ökologisch erzeugten Lebensmittel erzielen. Der Verbraucher erhält durch das Einkaufen bei einer EVG die regionale Wirtschaftsstruktur und bekommt einen direkten Bezug zu seinen Lebensmitteln. Sie können sich auf eine gute Qualität verlassen und wissen genau woher die Produkte stammen. Außerdem schonen und schützen sie durch den Kauf von regionalen Produkten Ressourcen und die Umwelt. (Vgl. BZfE 2019b) Nachteilig erweist sich der hohe Zeitaufwand, der durch regelmäßige Treffen und Kontakt zwischen den Erzeugern und Verbrauchern entsteht. Dies ist vor allem für Landwirte ein großes Problem, in einer EVG allerdings unabdingbar. Nur durch ein hohes Maß an Verständnis und Vertrauen ist ein Weiterbestehen wahrscheinlich. Des Weiteren entstehen viele betriebswirtschaftliche Aufgaben und bei einer Umstellung auf diese Vermarktungsweise neue Herausforderungen bezüglich der Aufbereitung und Präsentation der Waren. (Vgl. Flieger 2016: 66) Zusammenfassend ist festzustellen, dass dieser Vermarktungsweg durch seine hohe Transparenz sowohl bei der Produktion, der Verarbeitung, als auch bei dem Konsum Vertrauen zwischen den Landwirten und den Verbrauchern schafft. Dabei muss keiner von beiden, wie bei anderen Genossenschaften, seine Identität aufgeben. Das heißt, „auch nach dem Zusammenschluss [agieren hier] zwei Personengruppen mit unterschiedlichen Identitäten und Interessen unter einem organisatorischen Dach“ (Flieger 2016: 65).
3.3.1 Die Erzeuger-Verbraucher-Genossenschaft TAGWERK eG
Viele der damals gegründeten Gemeinschaften gibt es inzwischen aus unterschiedlichsten Gründen nicht mehr. Gelungene Beispiele für Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften, die mittlerweile zu einer großen Organisation geworden sind, stellen unteranderem das TAGWERK eG in der Nähe von München, die Bremer Erzeuger-Verbraucher-Genossenschaft eG oder auch die Verbraucher-Erzeuger-Gemeinschaft Würzburg dar. Im Folgenden wird die TAGWERK-Genossenschaft in Dorfen genauer vorgestellt und ihre Entwicklung der vergangenen Jahre aufgezeigt. Aus einer privaten Einkaufsgemeinschaft gründete sich am 30. August 1984 die Erzeuger-Verbraucher-Genossenschaft TAGWERK eG. Zu den Mitgliedern der ersten Stunde zählten 47 Verbraucher und 4 Biobauern aus der Region. Ihre Kernidee war den Bauern Absatzstrukturen für ihre Bioprodukte zur Verfügung zu stellen und Verbrauchern aus der Region einen einfachen Zugang zu ökologischen Lebensmitteln zu gewährleisten. Die Genossenschaft schien damals die geeignete Form für dieses Vorhaben zu sein und so wurde das Startkapital durch Anteile von jeweils 100 DM generiert. In den Jahren darauf gewann die TAGWERK-Genossenschaft immer mehr neue Mitglieder und auch umstellungswillige Bauern dazu. Während zu Beginn die Lebensmittel in kleinen Verteilerstellen verkauft wurden, öffnete der erste richtige Laden im November 1986. (Vgl. Tagwerk o. J.a) In der Anfangszeit wurde alles selbst und meist auch ehrenamtlich erledigt, doch durch das schnelle Wachstum brauchte es bald Veränderungen. Während die Genossenschaft sich weiterhin auf die wirtschaftliche Entwicklung konzentrierte, übernahm der 1987 gegründete TAGWERK Förderverein die Öffentlichkeitsarbeit, die Erzeugerberatung, die Landschaftspflege und sorgt bis heute dafür, dass die ursprüngliche Idee nicht vergessen wird (vgl. Asendorf et al. 2003a: 14).
Abbildung 7 Aufbau der Erzeuger-Verbraucher-Genossenschaft TAGWERK eG (TAGWERK o. J.b)
Das Wachstum brachte mit der Zeit weitere Herausforderungen mit sich: die Kunden wurden anspruchsvoller, der Wettbewerbsdruck wuchs, die Räumlichkeiten wurden zu klein und die Anonymität zwischen Erzeuger und Verbraucher wurde größer (vgl. Asendorf et al. 2003b: 35f.). Die ursprünglichen Strukturen, aber vor allem auch der Idealismus der Pioniere war überfordert (vgl. TAGWERK o. J.a). TAGWERK eG musste handeln und entschied sich dazu nicht mehr nur regionale Produkte zu verkaufen, sondern das Sortiment durch zugekaufte Artikel zu erweitern. Zudem wurden unteranderem auf Basis von Lizenzverträgen „die genossenschaftseigenen Läden nach einem franchise-ähnlichen System an die Mitarbeiter veräußert“ (Flieger 2016: 124). Im Jahr 2016 wurde die Zusammenlegung des „Großhandel[s] der Genossenschaft mit dem TAGWERK Gemüsegroßhandel in der ‚TAGWERK Großhandel für Naturkost‘ GmbH“ beschlossen (vgl. TAGWERK o. J.a). Die Hälfte davon gehört der Firma BODAN, einem Naturkostgroßhandel, die andere der TAGWERK-Genossenschaft. Die kleine Erzeuger-Verbraucher-Genossenschaft von damals ist mittlerweile die größte EVG in Deutschland und wächst stetig weiter. Die Umsätze der Genossenschaft beliefen sich 2013 auf 4,32 Millionen Euro, gemeinsam mit dem TAGWERK Gemüsegroßhandel und den Läden und Märkten kommen sie auf einen Umsatz von zehn Millionen Euro im Jahr 2013 (vgl. Flieger 2016: 127).
3.4 Foodcoops und Mitgliedläden
In diesem Kapitel geht es zu Beginn um Foodcoops, welche es bereits seit 1970 gibt. Im Anschluss daran werden die Mitgliederläden als Weiterentwicklung der Foodcoopidee vorgestellt. Beide Vermarktungs- und Einkaufsmöglichkeiten bieten Menschen mit geringerem Einkommen, dafür aber mit mehr Zeit eine Möglichkeit regionale Bioprodukte zu kaufen.
3.4.1 Foodcoops
Die Bezeichnung Foodcoops kommt aus dem englischen von food cooperative und kann als Lebensmittelkooperative, Lebensmitteleinkaufsgemeinschaft oder Bestellgemeinschaft für Lebensmittel verstanden werden. Als Vorläufer dieser Lebensmittelkooperativen gelten die Einkaufsgemeinschaften und Konsumgenossenschaften aus dem 19. Jahrhundert (vgl. agrathaer/ZALF 2017: 6). Die Idee von Foodcoops ist es in einer größeren Gruppe regionale, ökologische und fair gehandelte Lebensmittel direkt von Erzeugern oder Großhändler zu beziehen. Durch die größere Bestellmenge ist es möglich den Zwischenhandel zu umgehen und die Lebensmittel zu günstigeren Preisen einzukaufen und später auch günstiger an die Mitglieder abzugeben (vgl. BZfE 2018). Von den Mitgliedern des Foodcoops wird bei den anfallenden Aufgaben wie dem bestellen, sortieren und verteilen ein gewisses Maß an Mitarbeit gefordert (vgl. Schäfer 2005: 135). Bei Foodcoops sind vor allem auch soziale Aspekte äußerst wichtig. Ihnen geht es um die Ernährungssouveränität und eine kritische Auseinandersetzung mit Ernährung (vgl. BOKU 2012: 6). Die lokale Lebensmittelbeschaffung in Eigenorganisation gibt es bereits seit den 1970er Jahren und kann als Vorläufer oder erste Entwicklungsstufe von Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften gesehen werden. Eine Unterscheidung zwischen diesen Vermarktungswegen ist teils äußerst schwierig, da es keine genauen Trennlinien gibt. (Vgl. Flieger 2016: 29) Über die Anzahl der Foodcoops gibt es sehr unterschiedliche Zahlen, diese liegen zwischen 200 und 3000 (vgl. agrathaer/ZALF 2017: 5); (vgl. BZfE 2018). Diese funktionieren allerdings nicht alle nach dem gleichen Prinzip, sondern unterscheiden sich deutlich in ihrer Funktionsweise. Grundsätzlich werden meist drei Typen unterschieden: die Bestell- oder Einkaufsgemeinschaften, Lagerfoodcoops und in Foodcoops mit Mitgliederläden (vgl. agrathaer/ZALF 2017: 5).
1. Die Bestell- oder Einkaufsgemeinschaft Die einfachste Form von Lebensmittelkooperativen sind die Bestell- oder Einkaufsgemeinschaften. Hier werden wöchentlich die Bestellungen der Mitglieder gesammelt und nach dem Einkauf beim Erzeuger oder Großhändler direkt untereinander aufgeteilt. Aus diesem Grund fallen keine zusätzlichen Kosten für eine Lagerfläche oder die Verwaltung an und die Mitglieder können bei diesem Typ von Foodcoop im Normalfall am meisten Geld sparen. (Vgl. Sense.Lab e. V. 2017: 19) 2. Der Lagerfoodcoop Bei dieser Form der Lebensmittelkooperative wird von den Mitgliedern gemeinsam ein Lagerraum finanziert. Getätigte Bestellungen werden in diesem Fall in das Lager geliefert und können dort von den Mitgliedern eingekauft werden. Vorteile sind zum einen die höhere Flexibilität bezüglich der Abholung, zum anderen müssen Verbraucher nicht schon vorher die gewünschte Menge angeben. Durch die genannten Vorteile ergeben sich auch die Nachteile von Lagercoops. Auf der einen Seite fallen durch die Lagermiete höhere Kosten für die Mitglieder an, auf der anderen kann es vorkommen, dass Lebensmittel übrigbleiben, die niemand kaufen möchte und es zu Schwund kommt. Diese Foodcoop-Variante macht Sinn, wenn die Mitgliederzahl überschaubar ist und es verschiedene Lieferanten gibt. Durch die angemieteten Räumlichkeiten wird ein sozialer Treffpunkt geschaffen, indem auch selbst hergestellte Dinge verkauft werden können. (Vgl. Sense.Lab e. V. 2017: 19f.) 3. Foodcoops mit Mitgliederläden Foodcoops mit Mitgliederläden ist der Typ mit dem höchsten finanziellen Aufwand, welcher sich bei einer größeren Mitgliederzahl anbietet. Während bei den Foodcoopformen zuvor die meiste Arbeit ehrenamtlich bewältigt wurde, braucht es hier meist fest angestellte Mitarbeiter, die den Verkauf und die Verwaltung übernehmen. Es gibt Mitgliederläden, bei denen ausschließlich Mitglieder des Foodcoops einkaufen dürfen, aber auch Läden, die darüber hinaus auch für Nicht-Mitglieder geöffnet sind. In diesem Fall bekommen Mitglieder einen vergünstigten Preis. Der Preisunterschied der Lebensmittel zu Biomärkten ist hier am geringsten. (Vgl. Sense.Lab e. V. 2017: 20f.)
Dieser Vermarktungsweg bietet sowohl für Mitglieder des Foodcoops, als auch für die Erzeuger einige Vorzüge. Foodcoops schaffen Kontakte und soziales Miteinander zwischen den Mitgliedern. Diese erhalten durch die Großbestellungen und die Beteiligung einen erheblichen Preisvorteil im Gegensatz zu normalen Biomärkten. Vor allem für Menschen mit wenig Geld, dafür aber viel Zeit bieten Foodcoops die ideale Möglichkeit durch die ehrenamtliche Mitarbeit an erschwingliche Bioprodukte zu gelangen. (Vgl. BZfE 2018) Zudem ist es vielen Foodcoops wichtig möglichst viel Verpackungsmaterial einzusparen und die Wissensvermittlung zwischen Mitgliedern und Erzeugern voranzutreiben. Auch für die Erzeuger lohnt sich eine Kooperation mit den Foodcoops. Durch die Größe einer Bestellung lohnt es sich auch für kleinere Ökobetriebe die Produkte zu preiswerteren Konditionen abzugeben. Durch das Umgehen des Zwischenhandels können die Erzeugerbetriebe aber immer noch einen fairen Preis für die Lebensmittel aushandeln. Durch teils längerfristige Abnahmeverträge erhalten sie zudem Planungssicherheit. (Vgl. Ökolandbau.de 2018) Nachteilig ist diese Vermarktungsform für Menschen mit wenig Zeit für ehrenamtliche Arbeit, denn das Mithelfen in einem Foodcoop ist meist Grundvoraussetzung. Bei Lagerfoodcoops gibt es das schon zuvor angesprochene Problem des Schwundes, welcher nach Möglichkeit vermieden werden sollte. Seitdem der Zugang zu Bioprodukten zum Beispiel durch mehr Biomärkte oder auch durch Bioprodukte im Discounter für viele einfacher wurde, ging die Zahl der Lebensmittelkooperativen zurück (vgl. agrathaer/ZALF 2017: 6). Zudem gibt es in der Literatur unteranderem eine kritische Auseinandersetzung mit Foodcoops. Demnach „seien [diese] entweder verschwunden oder hätten sich professionalisiert und seien damit Teil des Handels geworden“ (Flieger 2016: 70). Als Alternative zu Foodcoops wird in Deutschland beispielsweise das gut ausgebaute Gemüseabokisten-System gesehen (vgl. Flieger 2016: 70). Über die Online-Plattform Foodcopedia haben Interessierte die Möglichkeit nach Foodcoops in ihrer Nähe zu suchen und selbst Mitglied zu werden. Sollte es keine Lebensmittelkooperative in der Region geben, gibt es die Möglichkeit selbst einen Foodcoop zu gründen. Dafür ist es zu Beginn wichtig interessierte Menschen zu finden, die Lust haben, an dieser Gemeinschaft mitzuwirken. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Lebensmittelkooperativen e. V. stellt auf ihrer Homepage einen Leitfaden zur Neugründung von Foodcoops, in dem alle wichtigen Informationen zu finden sind, zur Verfügung (vgl. Bundesarbeitsgemeinschaft der Lebensmittelkooperativen e.V. o. J.). In der Stadt Aachen gibt es zum jetzigen Zeitpunkt keine Foodcoops. Allerdings gibt es in Düren, circa dreißig Minuten von Aachen entfernt den Foodcoop Kernbeißer, bei dem sich mehrere Familien zu einer Gemeinschaft zusammengeschlossen haben. Die Lebensmittelkooperative ist eine Kombination aus Bestell- und Lagerfoodcoop. Ihr Ziel ist es die ökologische Landwirtschaft zu fördern, Erzeuger aus der Region zu unterstützen, gemeinschaftliches Handeln zu fördern und bezahlbare Bioprodukte bereitzustellen. Interessierte können jederzeit Kontakt aufnehmen und bei einem Probeeinkauf herausfinden, ob eine Mitgliedschaft für acht Euro im Monat (plus fünf Prozent der Einkaufssumme) eine Möglichkeit für sie ist regional Bioprodukte einzukaufen. (Vgl. Foodcoop Kernbeißer o. J.)
3.4.2 Mitgliederläden
Mitgliederläden können als spezielle Vermarktungsform gelten, „mit der die Grundidee der Foodcoop weiterentwickelt wurde“ (Flieger 2016: 72). Die ersten Mitgliederläden entstanden in den achtziger Jahren und waren in der Regel nicht für die Allgemeinheit geöffnet. Der Grundgedanke hinter diesem Konzept ist es, die laufenden Fixkosten, wie beispielsweise Ladenmiete, Neben- oder Personalkosten nicht durch einen Warenaufschlag, sondern durch feste Mitgliederbeiträge zu finanzieren. Die angebotene Ware ist demnach preiswerter als im Naturkosthandel, wodurch Mitglieder, die sehr viel in diesem Laden einkaufen am meisten Geld sparen. (Vgl. Kreuzer 1996: 108) Die Mitgliederbeiträge sichern den Fortbestand des Ladens und machen, genau wie bei der Solidarischen Landwirtschaft, ein umsatzunabhängiges Wirtschaften möglich. Während dort die Kostenübernahme zugunsten der Erzeuger erfolgt, ist es in diesem Fall zugunsten der Verbraucher (vgl. Flieger 2016: 72). Dabei können die Beiträge, die sich meist auf 15 bis 20 Euro pro Person belaufen, beispielsweise monatlich gezahlt werden. Aber auch die einmalige Zahlung einer Anmeldegebühr von 20 bis 50 Euro oder eine Einlage von 20 bis 150 Euro, welche bei Austritt zurückgezahlt wird, ist möglich. (Vgl. Flieger 2016: 73). Während bei Foodcoops (abgesehen vom Foodcoop mit Mitgliederladen) die Arbeit ehrenamtlich geleistet wurde, gibt es in Mitgliederläden meist auch festes Personal, das sich um Organisationsaufgaben wie beispielsweise das Bestellen kümmert. Die Rechtsformen der Läden sind in Deutschland sehr unterschiedlich. Es können unteranderem Vereine, Genossenschaften oder auch eine Einzelpersonengesellschaft sein (vgl. Flieger 2016: 73). Auch das Konzept der Mitgliederläden unterscheiden sich häufig. Es gibt nämlich auch Mitgliederläden die Kunden akzeptieren, die nicht Mitglied sind. Für diesen Fall gibt es ein Zweipreismodell, was bedeutet, dass Mitglieder den Preis ohne Aufschlag bezahlen und Nicht-Mitglieder den handelsüblichen Preis für ein Produkt aufbringen müssen (vgl. Flieger 2016: 72). Ein großer Vorteil eines Mitgliederladens ist die feste Kundenbindung und das damit verbundene Interesse der Mitglieder an dem Laden. Eine hervorragende Lage ist nicht vonnöten, da der Laden nicht auf Laufkundschaft angewiesen ist und Mitglieder genau wissen wo der Laden zu finden ist. Die Öffnungszeiten in einem Mitgliederladen können den Bedürfnissen der Mitglieder teils angepasst und konzentriert werden. Zudem sind die behördlichen Auflagen für nicht öffentlich zugängliche Läden geringer und auch die Kalkulation der Umsätze ist auf Grund der sicheren Einnahmen durch die Mitgliederbeiträge leichter. Durch die freiwillige Mitarbeit mancher Mitglieder können weitere Personalkosten gespart werden. Durch diese Aspekte werden die Preise möglichst niedrig gehalten. Aufgrund dessen wird der Mitgliederladen zu einer günstigen Einkaufsmöglichkeit für ökologisch erzeugte Lebensmittel. (Vgl. Asendorf 2003b: 13) Sowohl Foodcoops als auch Mitgliederläden funktionieren nur mit der Ehrlichkeit der gesamten Gemeinschaft. Das Abwiegen von Lebensmittel oder die Angabe der Personenzahl in einem Haushalt passiert auf Vertrauensbasis. Ist diese Ehrlichkeit nicht gegeben, ist ein solches Projekt meist nicht lange durchzuführen (vgl. Kreuzer 1996: 108f.). Die zuvor genannten Vorteile, durch die es möglich ist, günstige Lebensmittel anzubieten können aber auch als nachteilig aufgefasst werden. Kunden könnten sich beispielsweise an den verkürzten Öffnungszeiten stören, die Mitarbeit als lästig empfinden oder auch die nicht zentrumsnahe Lage kritisieren (vgl. Asendorf 2003b: 13).
Seit 1988 bietet der kleine Naturkost-Mitgliederladen Quer-Korn in Aachen eine Alternative zum normalen Einzelhandel. Hier haben Interessierte die Möglichkeit innerhalb eines Mitglieder-Verkaufssystems Bioprodukte im Durchschnitt um bis zu zwanzig Prozent preiswerter zu erhalten. Die Produkte sind alle aus kontrolliert-biologischem Anbau, bevorzugt aus Demeter- und Biolandanbau. Dabei ist es Quer-Korn äußerst wichtig, mit regionalen Bauern, Bäckern und Großhändlern zusammenzuarbeiten und die Strukturen vor Ort zu erhalten. Der Mitgliederbeitrag für eine Einzelperson beläuft sich auf 12,50 Euro. Familien, Paare und WGs bezahlen 20,00 Euro, Kinder müssen nichts bezahlen. Abgesehen vom Mitgliederbeitrag gibt es für die Teilnehmenden keinerlei Verpflichtungen. Bei Interesse gibt es die Möglichkeit einen Probemonat zu absolvieren und den Mitgliederladen Quer-Korn genauer kennenzulernen. (Vgl. Quer-Korn o. J.)
3.5 Der Naturkostfachhandel
Der Naturkostfachhandel stellt für viele Biokäufer einen der wichtigsten Einkaufsstätten für ökologisch erzeugte Lebensmittel dar. Im Jahr 2018 machte der Naturkost-Facheinzelhandel einen Gesamtumsatz von 3,46 Milliarden Euro, das ist eine Umsatzsteigerung von 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (vgl. BÖLW 2019: 14). Allerdings gibt es keine allgemeingültige Definition des Naturkostfachhandels. Eine Unterscheidung zwischen Einzelhandel und Großhandel kann unternommen werden, dieser wird in der vorliegenden Arbeit jedoch nicht weiter ausgeführt. Zum Einzelhandel im engeren Sinne zählen kleine Naturkostläden, Naturkostfachgeschäfte sowie Bio-Supermärkte. Bei einer erweiterten Definition zählen unteranderem auch Reformhäuser, Feinkostgeschäfte oder Öko-Bäckereien dazu. (Vgl. Kuhnert et al. 2011: 10) Im Folgenden werden kleine Naturkostläden und Naturkostfachgeschäfte, Bio-Supermärkte und Reformhäuser näher betrachtet.
3.5.1 Naturkostläden und Naturkostfachgeschäfte
Die Naturkostläden stellen neben der Direktvermarktung die traditionellsten Einkaufsstätten für Lebensmittel aus dem ökologischen Anbau dar (vgl. Faltins 2010: 36). Die ersten Naturkostläden entstanden in den siebziger Jahren und verbreiteten sich ab den Achtzigern enorm schnell. Während die kleinen Läden zu dieser Zeit eher am Stadtrand zu finden waren und überwiegend von der alternativen Szene besucht wurden, kam es in den Neunzigern, bedingt durch den Einstieg des Lebensmitteleinzelhandels in den Biohandel, zu einer Professionalisierung der Naturkostläden (vgl. Stockebrand/Berner/Spiller 2008: 3f.). Dennoch mussten „die Naturkostfachgeschäfte […] im Jahr 2000 ihre Führungsposition an den LEH abgegeben“ (Bolten/Kennerknecht/Spiller 2006: 6). Die Bio-Fachgeschäfte werden oft über die Verkaufsfläche abgegrenzt und definiert. Bei einer Fläche von bis zu 100 Quadratmeter wird von einem kleinen Naturkostladen gesprochen (vgl. Bolten/Kennerknecht/Spiller 2006: 9). Kleinere Naturkostläden haben es schwer sich zu behaupten und stehen in Konkurrenz mit den großflächigen Bio-Supermärkten. In dem Zeitraum von 2010 bis 2017 verringerte sich dieser Ladentyp um 34 Prozent. Während es 2010 noch 973 Verkaufsstellen gab, waren es 2017 nur noch 641 kleine Naturkostläden (vgl. Fiedler 2018). Um dem Konkurrenzdruck standzuhalten spezialisieren sich immer mehr Naturkostläden auf einen bestimmten Bereich, wie beispielsweise mediterrane Feinkost oder auch Wein. Bei größeren Läden, mit einer Verkaufsfläche bis zu 399 Quadratmeter wird von Bio-Fachgeschäften gesprochen. Diese sind weniger familiär, doch lange nicht so groß wie Bio-Supermärkte. Der Naturkostfachhandel hebt sich vor allem durch die Sortimenttiefe und durch die professionelle Beratung hinsichtlich der Produkte und deren Zubereitung vom konventionellen Lebensmitteleinzelhandel ab. Durch das Angebot von ausschließlich biologisch erzeugten Produkten wird dem Fachhandel darüber hinaus mehr Vertrauen und Kompetenzen zugesprochen. Durch die preiswerter angebotenen Lebensmittel im LEH entscheidet jedoch letztlich der Kunde ob er die Beratung wertschätzt und aus diesem Grund ins Fachgeschäft geht. Das Vorhandensein von frischen regionalen Produkten hängt bei kleinen und mittleren Geschäften ganz von der Prioritätensetzung der Inhaber ab. (Vgl. Schäfer 2005: 138f.) Während lange Zeit Produkte von deutschen Anbauverbänden ausschließlich im Fachhandel zu finden waren, gibt es diese nun auch verstärkt im konventionellen Lebensmitteleinzelhandel. Durch diese Entwicklung wurde ein sehr starkes Unterschiedsmerkmal zwischen diesen beiden Vermarktungswegen abgeschliffen (vgl. BÖLW 2019: 14). Der Fachhandel muss sich der Herausforderung stellen, die Kunden zu überzeugen, dass sie trotz der vielen neuen Möglichkeiten für den Bioeinkauf noch zu ihnen kommen. Dabei kann eine noch stärkere Ausrichtung auf regionale Produkte von Nutzen sein (vgl. Stockebrand/Berner/Spiller 2008: 7).
3.5.2 Biosupermarkt
Der gesamte Bio-Markt hat sich in den letzten Jahren sehr stark verändert, so auch der Fachhandel. Der Trend ging vor allem hin zu großflächigen, filialisierten Betrieben (vgl. BÖLW 2019: 14). Die Ende der neunziger Jahre entstandenen Bio-Supermärkte verdoppelten in den Jahren von 2010 bis 2017 ihre Anzahl auf 678 Verkaufsstellen (vgl. Fiedler 2018). Dabei sind „die Übergänge zwischen einem großen Naturkostfachgeschäft und Bio-Supermarkt […] fließend“ (Schäfer 2005: 137). Das hängt vor allem von der Konzeption des Ladens ab und wird aufgrund der Einrichtung und der Einkaufsatmosphäre deutlich. Durch die großzügige und moderne Ladengestaltung schaffen Bio-Supermärkte es neue Kundengruppen anzusprechen, kennzeichnend sind unteranderem auch große Einkaufswagen und eine helle Beleuchtung (vgl. Schäfer 2005: 137). Als Bio-Supermärkte werden Bio-Einzelhandelsgeschäfte bezeichnet, deren Verkaufsfläche zwischen 400 bis 1.000 Quadratmeter liegt (vgl. Fiedler 2018). Sie bieten ein vielfälliges, breites und rein ökologisches Warensortiment von 5.000 bis zu über 10.000 Einzelartikeln an. Neben dem Vollsortiment im Lebensmittelbereich bieten Bio-Supermärkte auch einen breiten Nonfood-Bereich. Dort finden sich beispielsweise Produkte wie Naturkosmetika, ökologische Reinigungs- und Putzmittel, sowie Tiernahrung. Bei abgepackter Ware herrscht Selbstbedienung. Der Verkauf von frischem Fleisch, Wurst, Käse oder Backwaren erfolgt von geschultem Personal an Frischetheken im Laden. (Vgl. Münch 2010b: 12) Zudem gibt es in Bio-Supermärkten oft ein integriertes Bistro oder Kooperationen mit regionalen Biobäckereien für eine Shop-in-shop-Lösungen (vgl. Münch 2010a: 6). Zu den bekanntesten Bio-Supermarktketten in Deutschland zählen denn’s Biomarkt, basic Bio-Genuss für alle und Alnatura. In der Stadt Aachen sind alle drei Bio-Supermarktketten mit einer Filiale im Zentrum vertreten. denn’s Biomarkt hat insgesamt rund 250 Filialen in Deutschland und Österreich und bietet ein Sortiment mit über 6.000 Bioprodukten (vgl. denn’s o. J.). Das Unternehmen basic – Bio-Genuss für alle betreibt derzeit 32 Filialen in 16 Städten und bietet seinen Kunden ein Sortiment mit über 12.000 Bio-Artikeln (vgl. basic o. J.). Alnatura hat deutschlandweit 126 Filialen mit mehr als 6.000 Bioprodukten, wovon 1.300 Artikel Alnatura Markenprodukte sind (vgl. Alnatura o. J.). Des Weiteren gibt es Biosupermärkte die regional agieren und nicht in ganz Deutschland vertreten sind. Dazu zählen beispielsweise die Bio Company, welche 1999 in Berlin gegründet wurde und mittlerweile 56 Filialen betreibt, das Unternehmen ebl Naturkost, sowie den SuperBioMarkt mit 24 Filialen. Die SuperBioMarkt AG hat ihre Wurzeln in einem kleinen Bioladen, welcher 1973 in Münster gegründet wurde. Sie ist damit „das älteste aktive deutsche Bio-Einzelhandelsunternehmen“ (SuperBioMarkt o. J.) und entwickelte sich ab Anfang der neunziger Jahre zur ersten Supermarktkette in Nordrhein-Westfahlen, die einzig auf ökologisch erzeugte Lebensmittel setzte (vgl. MULNV NRW 2015: 113). Ihre Philosophie ist es Kunden durch guten Service und Qualität zu überzeugen und nicht aufgrund von günstigen Preisen. In ihrem Vollsortiment von über 7.000 Produkten setzt das Unternehmen vor allem auf Verbandsqualität und regionale Produkte von echten regionalen Lieferanten aus NRW und Niedersachsen. Durch eine Kennzeichnung der Produkte wird mehr Transparenz geboten und die Rückverfolgbarkeit der Produkte vereinfacht. (Vgl. MULNV NRW 2015: 112f.) Diese Prioritätensetzung scheint sich auszuzahlen, denn die Umsätze von SuperBioMarkt sind in den letzten Jahren unaufhaltsam gestiegen. Im Jahr 2010 waren es 31 Millionen Euro Nettoumsatz. Dieser lag nur sieben Jahre später bei 60 Millionen Euro und hat sich damit beinahe verdoppelt. Doch nicht nur SuperBioMarkt konnte in den letzten Jahren ein Plus verbuchen, auch alle anderen Bio-Supermärkte konnten deutlich zulegen. In den Jahren von 2010 bis 2017 stiegen die Umsätze der Bio-Supermärkte enorm an und trugen so auch einen großen Teil dazu bei, dass der Fachhandel auch weiterhin eine sehr respektable Entwicklung verzeichnen kann (statista 2018a: 8).
Abbildung 8 Nettoumsatz der führenden Bio-Supermärkte in Deutschland im Jahr 2010 bis 2017 (in Millionen Euro) (statista 2018a: 8)
Eine Herausforderung für die Bio-Supermärkte ist die doppelte Wettbewerbssituation in der sie sich befinden. Sie müssen sich auf der einen Seite von spezialisierten Naturkostfachgeschäften und auf der anderen Seite von den immer größer werdenden Bio-Sortimenten der konventionellen Supermärkte abgrenzen und behaupten (vgl. Münch 2010a: 5). Trotz dieser Schwierigkeit schaffen es Bio-Supermärkte sich abzuheben und „die hohe Vertrauenswürdigkeit und Glaubwürdigkeit der Bio-Szene auszustrahlen, und sind zugleich ein attraktiver und ‚normaler‘ Lebensmittel-Supermarkt“ (Münch 2010a: 5). Bio-Supermärkte bieten geschultes Personal, wodurch eine bessere Beratung als im konventionellen Lebensmitteleinzelhandel gewährleistet werden kann. Dennoch ist der Fokus vornehmlich auf Selbstbedienung gelegt. Die Einkaufsatmosphäre ist dadurch nicht so persönlich wie in Naturkostfachgeschäften. Der Fachhandel kann vor allem auch durch ihr Angebot an unverpackten, regionalen und veganen Lebensmitteln punkten (vgl. BÖLW 2019: 14). Häufig haben Kunden von Bio-Supermärkten auch die Möglichkeit die Erzeuger der regionalen Produkte bei einer Kundenfahrt und einem Besuch auf dem Betrieb genauer kennenzulernen. Der Kontakt zu den Landwirten ist bei dieser Einkaufsmöglichkeit natürlich deutlich geringer, doch durch Transparenz in den Filialen kann dieser zumindest bedingt hergestellt werden. Ein Vorteil für die Kunden ist unteranderem auch die Möglichkeit des One-Stop-Einkaufs (vgl. Schäfer 2005: 137).
3.5.3 Reformhäuser
Reformhäuser entstanden aus der Lebensreformbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die sich vor allem für eine ganzheitliche und gesunde Lebensführung einsetzte. Einzelnen Reformhäuser schlossen sich 1927 zu der Genossenschaft neuform Vereinigung Deutscher Reformhäuser eG zusammen, welche seit 2014 Reformhaus eG heißt. Im Jahr 2018 gehörten ihr rund 400 Mitglieder an, die mehr als doppelt so viele Reformhäuser betreiben. Darüber hinaus kommen noch rund 300 Geschäftspartner in Österreich und Deutschland hinzu. (Vgl. Reformhaus o. J.) Die Ladengeschäfte haben eine Verkaufsfläche von bis zu 250 Quadratmeter und befinden sich meist in einer guten zentralen Lage. Das Sortiment besteht aus vollwertigen Lebensmitteln, Nahrungsergänzungsmittel und Diätlebensmittel, sowie Naturkosmetik und -heilmittel. Doch anders als in Naturkostfachgeschäften sind die naturbelassenen Produkte nicht alle biozertifiziert, auch wenn sie vorrangig aus ökologischem Anbau stammen. Es gib jedoch auch Reformhäuser, welche ihre Sortimentstruktur zugunsten von mehr Bioprodukten sowie einem breiterem Frischesortiment verändert haben. (Vgl. Münch 2010: 8f) Ein klarer Vorteil für Kunden ist die starke Beratungs-, Dienstleistungs- und Serviceorientierung der Reformhäuser. Ihre Kompetenzen liegen vor allem im ernährungswissenschaftlichen und medizinischen Bereich. Kunden erhalten eine Bedienung und Fachberatung durch gut geschulte Mitarbeiter. Diese durchlaufen eine sechs wöchige Ausbildung, werden beispielsweise in Bereichen wie der Naturheilkunde, dem gesunden Kochen oder der Diätethik geschult und schließen diese als Reformhaus-Fachverkäufer/in ab. (Vgl. Münch 2010a: 8) Trotz dieser hohen Serviceorientierung stecken die Reformhäuser in einer Krise, die es zu überwinden gilt. Während die Bio-Branche in den letzten Jahren einen starken Aufschwung verbuchen konnte, stecken die Reformhäuser in der Krise. In den letzten zwanzig Jahren hat sich die Anzahl von rund 2.500 Filialen auf 1.200 Läden reduziert (vgl. Ökolandbau.de 2019).
3.6 Der Lebensmitteleinzelhandel
Zuletzt wird der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) als Absatzweg und Einkaufmöglichkeit für ökologisch erzeugte Lebensmittel vorgestellt. Während Bio-Käufer diese lange Zeit nur in Fachgeschäften oder über die Direktvermarktung erhielten, gibt es Bioprodukte mittlerweile auch in konventionellen Einkaufsstätten. Der LEH hat die Führungsposition auf dem Bio-Markt übernommen. Mit einem Anteil von 59 Prozent am Bio-Markt und einem Umsatz von 6,43 Milliarden Euro ist er der führende Akteur (vgl. BÖLW 2019: 16). Der LEH wird im Folgenden unterteilt in Discounter und dem konventionellen sowie selbstständigen Lebensmitteleinzelhandel.
3.6.1 Der konventionelle Lebensmitteleinzelhandel
Der konventionelle Lebensmitteleinzelhandel stieg erst in den neunziger Jahren in den Verkauf von Bioprodukten ein (vgl. Schäfer 2005: 132). Seitdem nehmen immer mehr konventionelle Einkaufsstätten Bioprodukte in ihr Sortiment auf und bestimmen den deutschen Biomarkt maßgeblich mit. Der LEH musste allerdings feststellen, dass Bio kein Selbstläufer ist und nur mit einem guten Konzept funktioniert. „Mit neuen Platzierungskonzepten, Sortimentserweiterungen und gezielter Kundenansprache versucht der Handel die Gelegenheits-Biokäufer zu Stammkunden zu machen“ (MULNV NRW 2015: 120). Auch im Lebensmitteleinzelhandel spielt die Herkunft der Produkte eine immer größer werdende Rolle. Vor allem die Kombination aus Bio und Regionalität ist bei den Kunden sehr beliebt. Doch der LEH musste in der Vergangenheit feststellen, „dass sie gar nicht so viel Bioware aus der Region ordern können, wie die Kunden kaufen würden“ (MULNV NRW 2015: 120). Aus diesem Grund werden dringend Betriebe gesucht, die auf Ökolandbau umstellen und mit dem Einzelhandel zusammenarbeiten möchten (vgl. MULNV NRW 2015: 120). Durch den Verkauf an den konventionellen Lebensmitteleinzelhandel kann der Erzeuger seine Produkte in großer Menge absetzen. Zudem ist eine regelmäßige Abnahme der biologisch erzeugten Lebensmittel gesichert (vgl. Ökolandbau.de 2013). Für Verbraucher ist der Einkauf von Bio-Produkten im Lebensmitteleinzelhandel am bequemsten. Dafür spricht beispielsweise die Erreichbarkeit und die Vielfalt an Produkten. Es ist somit nicht nötig verschiedene Einkaufsstätten aufzusuchen (vgl. Faltins 2010: 37). Durch das Bio-Angebot neben den konventionellen Lebensmitteln kommt es zudem zu Bio-Gelegenheitseinkäufen. Im Ökobarometer 2018 gaben 91 Prozent der Befragten an, dass sie Bioprodukte unteranderem im Supermarkt kaufen (vgl. BLE 2019: 8). Dadurch wird klar, was für ein Potential im Lebensmitteleinzelhandel liegt. Gleichzeitig ist die zuvor genannte Absatzmenge ein klarer Nachteil für alle kleineren Ökobetriebe, die diese Menge nicht produzieren und liefern können. Des Weiteren gerät der Erzeuger in eine gewisse Abhängigkeit gegenüber dem Abnehmer. Die Qualitätsanforderungen sind extrem hoch und auch der Preisdruck ist bei diesem Vermarktungsweg deutlich höher, da der Landwirt nicht selbst den Preis seiner Produkte bestimmen kann und in Konkurrenz zu anderen Produzenten steht. Der Verkauf läuft später anonym und ohne persönlichen Kontakt ab, dadurch sind Erzeuger leicht zu ersetzen. Zudem sind die Verkäufer und Verkäuferinnen häufig nicht auf den Verkauf von Bioprodukten geschult, wodurch es teils mangelnde Produktkenntnisse gibt. (Vgl. Ökolandbau.de 2013) Dies ist vor allem für den Kunden ein Nachteil, der keine oder nur wenige Informationen zu den Lebensmitteln oder dem ökologischen Anbau erhält. Eine Konzentration im Verkauf von Biolebensmitteln auf den Lebensmitteleinzelhandel bei diesen Rahmenbedingungen birgt die Gefahr, dass die Qualität der Biolebensmittel und das Vertrauen von Kunden in die Bioprodukte verloren geht (vgl. Schäfer 2005: 149f.).
Das Familienunternehmen tegut… gute Lebensmittel gilt als positives Beispiel einer Supermarktkette, die ein hohes Engagement für die Vermarktung von regionalen und ökologisch erzeugten Lebensmitteln aufbringt. Das Unternehmen wurde 1947 von Theodor Gutberlet gegründet und hat mittlerweile rund 290 Filialen in sechs Bundesländern, unteranderem in Hessen, Thüringen und Bayern. Tegut… bietet seinen Kunden ein umfangreiches Sortiment von rund 20.000 Artikeln, über 3.000 davon sind Bioartikel. (Vgl. tegut… o. J.) Im Geschäftsjahr 2018 konnte tegut… einen Umsatz von 1,035 Milliarden Euro erzielen. Die Biolebensmittel und -produkte machten ganze 26 Prozent des Gesamtumsatzes aus (vgl. tegut… 2019). Das Unternehmen setzt sich aus Überzeugung für den ökologischen Landbau und zur Unterstützung regionaler Erzeuger schon seit vielen Jahren für die Vermarktung regionaler und ökologischer Produkte ein. Im Jahr 1985 wurden die ersten regional erzeugten Bioprodukte in den Filialen angeboten. Durch die Marke Alnatura gab es schon zu Beginn ein breites Trockensortiment, für frische Produkte wurden Verträge mit regionalen Bauern geschlossen. (Vgl. NABU/DVL e.V. 2002: 11f.) Auf der Internetseite des Unternehmens gibt es zum einen die Möglichkeit in Form von Steckbriefen mehr Informationen über regionale Unternehmen, Lebensmittelhändler und Bio-Lieferanten zu erhalten. Zum anderen erfährt der Kunde noch mehr über die regionalen Produkte. Mit ihrem Konzept und Selbstverständnis erhielt tegut… gute Lebensmittel schon viele Auszeichnungen und Preise. Der Altvorstand Wolfgang Gutberlet sagte in einem Interview: „‚Wir sind heute ein bedeutender Bio-Supermarkt, der auch noch anderes verkauft‘“ (tegut… 2012).
3.6.2 Der selbstständige Einzelhandel
Der selbstständige Einzelhandel (SEH) in Deutschland wird als wichtiger Vermarktungsweg für Bioprodukte angesehen und nimmt eine Sonderstellung im Lebensmitteleinzelhandel ein (vgl. Schäfer 2005: 141). Sowohl bei EDEKA als auch bei REWE wird eine große Anzahl der Filialen nicht von dem Konzern selbst, sondern von selbstständigen Kaufleuten geführt. Anfang des 20. Jahrhunderts schlossen sich selbstständige Einzelhändler zu regionalen Einkaufsgenossenschaften zusammen und bildeten die Grundlage für die heutigen Konzerne (vgl. Warich 2011: 9). Beide Konzerne versuchten in der Vergangenheit möglichst viele ihrer Regiebetriebe an selbstständige Einzelhändler zu übertragen, denn es zeigte sich, dass selbstständig geführte Filialen einen deutlich höheren Umsatz erzielen konnten (vgl. Warich 2011: 23). Diese privaten Filialen können ihren Wareneinkauf teils selbst gestalten und haben „die organisatorische und logistische Möglichkeit, Produkte von örtlichen Erzeugern anzubieten“ (Fink-Keßler 2016: 309). In den letzten Jahren zeichnen sich neue Tendenzen im Lebensmitteleinzelhandel ab, von denen der selbstständige Einzelhandel am meisten zu profitieren scheint (vgl. Mende 2015: 26). Kunden wird Qualität, Transparenz und damit verbunden auch Regionalität bei ihrem Einkauf immer wichtiger. Diese Aspekte können die Geschäfte des SEH bedienen. Die Filialen profilieren sich über Qualitätsstrategien, nicht ausschließlich über den Preis und setzen verstärkt auf eigene, unabhängige Produktionsbetriebe. (Vgl. Fink-Keßler 2016: 306ff.) Vor allem in der Vermarktung von regionalen Produkten zeigt sich das Potential des selbstständigen Einzelhandels. Aus Sicht der Nachhaltigkeit scheinen, was den „Vertrieb[ ] von Bioprodukten im konventionellen Handel angeht, […] die Vermarktungsstrukturen der selbstständigen Händler und der regionalen Lebensmittelketten besser kompatibel mit den Anforderungen der Bio-Erzeuger und Produkte zu sein“, so Martina Schäfer in ihrem Artikel Bio-Einkaufsstätten – Nachhaltigkeit durch Vielfalt (Schäfer 2005: 142). Für einzelne Filialen oder auch kleinere Ketten reichen geringere Absatzmengen an ökologisch produzierten Lebensmitteln aus. Zudem ist der Preisdruck etwas geringer, wodurch die Chance auf eine angemessene Beratung höher ist. (Vgl. Schäfer 2005: 142) Für die Landwirte ist die Chance hier auch größer, einen angemessenen Preis für die Bioprodukte zu erzielen und auch Bio-Gelegenheitskäufer zu erreichen. Durch Aktionen wie beispielsweise ein regionales Regal werden zudem Verbindungen zu den Erzeugern aus der Region geschaffen. Allerdings ist es wichtig die hohen Ansprüche des Einzelhandels zu erfüllen. Dieser fordert beispielsweise eine sehr hohe Qualität, eine verlässliche Belieferung und eine professionelle Warenverpackung (vgl. IÖW 2007: 14).
Die Junge Akademie der Technischen Universität München initiierte in den Jahren 2011 bis 2012 ein Forschungsprojekt, um die Regionalität in Supermärkten zu steigern. Die Idee war, ein Regal mit Lebensmitteln aus der Region in Freising zu etablierten. Für die Umsetzung fanden sich zwei Kooperationspartner: die REWE-Group auf der einen und die regionale Erzeuger-Verbraucherkooperative Freisinger Land auf der anderen Seite. (Vgl. Bauer et al. 2012) Der Verein Freisinger Land wurde 2001 gegründet und setzte vor allem auf Regionalität. Er hat sich zum Ziel gesetzt die nachhaltige Landwirtschaft zu stärken, die regionale Wertschöpfung zu steigern und das traditionelle Handwerk zu fördern (vgl. Freisinger Land o. J.). Die Produkte stammen allerdings nicht ausschließlich aus ökologischem Anbau, sondern auch aus „konventioneller bäuerlicher Landwirtschaft (mit Zusatzleistungen nach Freisinger Land Kriterien)“ (Freisinger Land 2017: 2). Im Juni 2012 konnten nach mehreren Verhandlungen und Treffen zwischen den Beteiligten die ersten regionalen Produkte wie beispielsweise Honig, Fruchtaufstriche oder Apfelsaft des Freisinger Lands in der inhabergeführten REWE-Filiale verkauft werden (vgl. Bauer et al. 2012: 46). Das Projekt wurde am Ende evaluiert und sowohl der REWE-Markt als auch der Verein Freisinger Land e. V. waren mit dem Projekt äußerst zufrieden (vgl. Bauer er al. 2012: 47ff.). Die Kunden äußerten sich in einer Nachumfrage sehr positiv, allerdings merkten sie an, dass das Regal im Hinblick auf frisches Obst und Gemüse ausbaufähig sei (vgl. Bauer et al. 2012: 52).
3.6.3 Discounter
Bioprodukte beim Discounter sind schon lange keine Seltenheit mehr. Discounter sind auf dem Vormarsch und mitverantwortlich, dass der Biomarkt im letzten Jahr die 10,91 Milliarden Euro erreicht hat (vgl. BÖLW 2019: 16). Discounter sind vor allem in der Nähe von Wohngebieten und in städtischer Lauflage zu finden. Durch eine starke Leistungsvereinfachung ist es möglich eine aggressive Niedrigpreispolitik zu betreiben. (Vgl. Volkmann 2015: 15) Dazu zählen zum Beispiel die Discounter Aldi, Lidl, Penny und Netto. Produkte aus ökologischer Erzeugung werden mittlerweile bei allen großen Discountern über eigene Bio-Handelsmarken vertrieben. Im Jahr 2002 verkaufte bereits Plus, durch die Übernahme von EDEKA heute Netto, unter der Marke Bio Bio Produkte aus der ökologischen Landwirtschaft. Bioprodukte von Aldi erkennt man an dem Bio-Smiley, Penny verkauft sie unter der Handelsmarke Naturgut und Lidl hat die Hausmarke Bio organic. Diese Produkte entsprechen den EU-Mindeststandards für ökologisch erzeugte Produkte, dementsprechend sind die Vorschriften nicht so streng wie bei Siegeln der deutschen Anbauverbände. Lange Zeit waren hochwertige Bioprodukte von Anbauverbänden nur im Fachhandel zu finden, doch im Herbst 2018 verkündeten der Discounter Lidl und Bioland in Zukunft zu kooperieren und sorgten damit für großes Aufsehen in der Branche. Bioland begründet die Zusammenarbeit mit einer „Anpassung der Vertriebsstrategie“ (Bioland 2019). Somit sind nun hochwertige und heimische Bioprodukte, die über den EU-Standards liegen, nicht mehr nur über die Direktvermarktung, den Naturkostläden oder den klassischen LEH erhältlich, sondern stehen nun auch in den Regalen des Discounters. Kritiker befürchten, dass Lidl den Preis zum Nachteil der Bauern verringern möchte und die Marke Bioland durch die Kooperation beschädigt werden könnte. Um dies zu verhindern wurden vertragliche Absicherungen getroffen, Fair-Play-Regeln aufgestellt und ein Beschwerde- beziehungsweise Schlichtungsstelle eingerichtet. Zudem hat der Discounter zugesichert, die Bioland-Produkte nicht zu Aktionspreisen zu verkaufen. Lidl sieht in der Zusammenarbeit auch Chancen für kleine und mittelständische Betriebe und eine Motivation für Erzeuger ihren Hof auf den Ökolandbau umzustellen. (Vgl. Bioland 2019) Für Discounter ist es umsatzschädlich keine Bioprodukte im Sortiment zu haben und durch die Forderung der Kunden nach mehr Transparenz und Qualität sind ökologisch erzeugte Lebensmittel auch bei Discountern ein Muss (vgl. Frühschütz 2019: 117). Die Kooperation von Bioland und Lidl bietet beispielsweise die Möglichkeit für mehr heimische und regionale Biolebensmittel (vgl. Bioland 2019). Für den Einkauf von Bioprodukten beim Discounter sprechen aus Sicht der Kunden die bequeme Erreichbarkeit, der Preis und die Möglichkeit alles auf einmal einzukaufen. Allerdings haben Discounter ein Glaubwürdigkeitsproblem hinsichtlich der Bioprodukte und auch die Sortimenttiefe ist weiterhin ausbaufähig (vgl. Bolten/Kennerknecht/Spiller 2006: 7). Der Konkurrenzdruck ist hier natürlich äußerst groß. Zudem wird kritisiert, dass das Verständnis von Bio und der Preiskampf bei Discountern nicht konform geht (vgl. Frühschütz 2019: 116).
In diesem dritten Kapitel wurden sehr unterschiedliche Absatz- und Vermarktungswege für ökologisch erzeugte Lebensmittel vorgestellt. Jeder einzelne bietet sowohl Vor- als auch Nachteile für Verbraucher und Erzeuger. Beispielsweise herrscht bei der Direktvermarktung oder den Erzeuger-Verbrauchergemeinschaften ein hohes Maß an Transparenz bezüglich der Herkunft von Lebensmitteln und ein Informationsaustausch zwischen Erzeugern und Konsumenten. Allerdings muss der Landwirt um auf dem Markt ein breites Sortiment anbieten zu können häufig Lebensmittel zukaufen und Verbraucher müssen nach dem Besuch auf dem Markt noch andere Einkaufsstätten aufsuchen um weitere Produkte einzukaufen. In vielen Fällen der Bedarfsdeckung bietet sich eine Kombination aus verschiedenen der vorgestellten Möglichkeiten an.
4. Fazit
Ein agrarökonomischer Transformationsprozess und damit verbunden der Ausbau einer ökologisch nachhaltigen Landwirtschaft ist nicht nur wünschenswert sondern dringend notwendig, um natürliche Ressourcen zu schonen, die Artenvielfalt zu schützen und dem Klimawandel entgegenzuwirken. Zeitgleich zu der Umstellung der Anbauweise braucht es in der Gesellschaft einen Nachfragezuwachs an regional erzeugten Bioprodukten. Ziel der Arbeit war es zum einen verschiedene Vermarktungswege und -strategien für die Verbreitung regionaler Bio-Lebensmittel aufzuzeigen und zum anderen herauszufinden wie eine bedarfsorientierte und regionale Vermarktung von ökologischen Produkten ermöglicht und vorangetrieben werden kann. Insgesamt zeigt sich ein umfassendes Angebot an möglichen Vermarktungsstrategien und Verbreitungsmöglichkeiten für Bioprodukte aus der Region. Die Direktvermarktung von Bio-Lebensmitteln, durch welche der Erzeuger faire Preise erzielen kann und die Kunden wissen woher ihre Lebensmittel kommen sowie die Solidarische Landwirtschaft, bei der sich Landwirte und Mitglieder das Risiko und die Ernte teilen, sind zwei dieser Möglichkeiten. Auch Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften, sowie Foodcoops und Mitgliederläden ermöglichen Interessierten den Zugang zu Bioprodukten aus der Region. Der Naturkostfachhandel erlebte in der Vergangenheit einen starken Wandel hin zu großen Bio-Supermärkten mit einer großen Auswahl regionaler Produkte. Zuletzt stieg der Lebensmitteleinzelhandel in die Vermarktung von Bio-Lebensmitteln ein und übernahm die Führungsrolle auf dem Bio-Markt. All diese Vermarktungsmöglichkeiten haben ihre Stärken und Schwächen. Durch ihre Verschiedenheit ist es aber möglich, dass die Vielfalt der Bedürfnisse der Verbraucher und der Erzeuger abgedeckt werden können. Daher ist es notwendig die verschiedenen Konzepte parallel anzubieten und weiter auszubauen, um so möglichst viele Menschen erreichen zu können. In Zukunft muss die Bedeutung des Ökologischen Landbaus in Verbindung mit dem Schutz unserer Umwelt im Bewusstsein der breiten Bevölkerung ankommen. Dabei ist es vonnöten, vor allem die regionale Verankerung des Ökolandbaus voranzubringen um regionale Erzeuger und Landwirte zu unterstützen, die regionale Wertschöpfung zu steigern und regionale Strukturen zu fördern. Um dies zu erreichen ist zum einen die Politik gefragt, die geeignete Rahmenbedingungen schaffen muss, damit das mittelfristige Ziel von 20 Prozent ökologische Landwirtschaft in naher Zukunft erreicht wird. Zum anderen liegt es an den Konsumenten, die mit jeden Einkauf selbst entscheiden, welche Wirtschaftsweise sie unterstützen.
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Tegut… gute Lebensmittel (2019): tegut… erreicht mit ‚guten Lebensmitteln‘ immer mehr Verbraucher. Steigende Kundenbesuche im Geschäftsjahr 2018 – Umsatz wächst auf 1,035 Mrd. Euro / Bio-Umsatzanteil steigt auf 26 %, online im Internet: https://www.tegut.com/presse/artikel/tegut-erreicht-mit-guten-lebensmitteln-immer-mehr-verbraucher-1.html, 14.01.2019, [zugegriffen am: 29.06.2019].
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Anhang 1: Reguläre Termine der Wochenmärkte in Aachen
Abbildung 9 Termine der Wochenmärkte in Aachen, Stand 2019 (Stadt Aachen o. J.)
Anhang 2: Flyer des Gut Paulinenwäldchens für die Biokiste
Abbildung 10 Flyer: Die Biokiste vom Bioland-Hof Gut Paulinenwäldchen (Gut Paulinenwäldchen o. J.) Anhang 3: Bestellformular der BioBag für Studierende Abbildung 11 Bestellformular der BioBag für Studierende (Paulinenwäldchen 2017)
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