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Julia Reimer: Führen Filterblasen bzw. Echokammern durch Social Media verstärkt zu einer Polarisierung und somit zur Fragmentierung der Gesellschaft?

Im heutigen Zeitalter gewinnen Soziale Netzwerke, Blogs oder andere digitale Intermediäre immer mehr an Wichtigkeit. Viele Menschen nutzen die genannten Plattformen, um sich selbst zu informieren, aber auch zum Informationsaustausch. Durch die Diversität an Meinungsbildern im Netz treffen zahlreiche konträre Ansichten aufeinander, wodurch es zu hitzigen Diskussionen kommen kann. In unserer heutigen Welt sind Phänomene wie „Hate Speech“ und „Cancel Culture“ zum Alltag geworden. Man bekommt den Eindruck, dass Toleranz gegenüber anderen Meinungen immer weiter nachlässt und beispielsweise extreme Gruppierungen, wie Verschwörungstheoretiker, durch Soziale Netzwerke die Möglichkeit bekommen, mehr Anhänger zu generieren. Die Befürchtung einer Fragmentierung der Gesellschaft steht im Raum und zwei Begriffe werden im medienwissenschaftlichen Diskurs immer wieder in Verbindung mit diesen Problemen gebracht: Die Filterblasen und Echokammern. Deshalb wird diese Arbeit die Auswirkung von Filterblasen und Echokammern auf unsere Gesellschaft untersuchen und analysieren, ob diese durch Soziale Medien verstärkt werden. Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird in dieser Arbeit das generische Maskulinum verwendet. Soweit es die Aussage erfordert, werden dabei alle weiblichen und anderweitigen Geschlechteridentitäten miteinbezogen.
Um einen besseren Einblick in die Thematik zu erlangen, werden zunächst einmal die Definitionen der Filterblase (Kapitel 2.1) und Echokammer (Kapitel 2.2) dargelegt. Dabei wird im Besonderen versucht, auf die Unterschiede der beiden Begrifflichkeiten einzugehen und diese zu verdeutlichen. Im Anschluss daran wird der psychologische Mechanismus der sozialen Homophilie (Kapitel 2.3) aufgegriffen, welcher einer der Hauptursachen der Echokammerbildungen beschreibt. Schlussendlich wird in Kapitel 2.4 auf die Begriffe der Fragmentierung und Polarisierung eingegangen, um die möglichen Folgen der Filterblase bzw. Echokammer und deren Ausmaß in ihrer Gänze erfassen zu können.
Das nächste Kapitel geht nochmals mit tieferem Blick auf die abstrakten Konstrukte der Filterblase und Echokammer ein. Dazu wird bei der Filterblase das Werk „Filter Bubble – Wie wir im Internet entmündigt werden“ (Pariser 2012) hinzugezogen (Kapitel 3.1) und in Kapitel 3.2 für die Echokammer das Werk „#Republic: divided in the age of social media“ (Sunstein 2017). Um die Perspektiven der beiden Autoren abschließend kurz zusammenzufassen, werden die Echokammer- und Filterblasen-Hypothese aufgestellt, welche die abstrakten Konstrukte in ihrer Reinform beschreiben. Diese Hypothesen sind im wissenschaftlichen Diskurs bekannt. Das Kapitel 4 soll dann einen Einblick darin geben, ob diese abstrakten Konstrukte in der realen Welt tatsächlich so existieren, wie Sunstein und Pariser es vermuten. Hierfür werden die Hypothesen anhand des neueren Forschungsstandes, sowie Studien zu der Thematik geprüft (Kapitel 4.1). Nachdem dann feststeht, inwiefern Filterblasen und Echokammern die Gesellschaft beeinflussen, wird die Arbeit auf die Zukunftsaussicht eingehen und mögliche Handlungsoptionen präsentieren (Kapitel 4.2).
In Kapitel 5 werden die Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst und zu der anfänglich gestellten Frage Stellung genommen. Außerdem werden die Schwachstellen des Forschungsgebietes, sowie Verbesserungsvorschläge thematisiert.

2. Theoretischer Hintergrund
Um ein besseres Verständnis für die Thematik zu erlangen, ist es von Bedeutung, zunächst einmal die Begriffe der Filterblase und der Echokammer konkret zu differenzieren. Dadurch wird ein besserer Einblick in das Feld ermöglicht und somit werden ebenfalls die Effekte dieser beiden Phänomene umfangreicher erfasst. Zudem spielen die Homophilie und die Polarisierung in dieser Arbeit eine wichtige Rolle, weshalb auch diese Begriffe zunächst erklärt und in den Kontext eingeordnet werden, um im nachfolgenden Teil der Arbeit ein angemessenes Verständnis dieser Begriffe zu gewähren.

2.1 Filterblase
Durch Eli Pariser geprägt, findet man in seinem Buch „Filter Bubble – Wie wir im Internet entmündigt werden“ (Pariser 2012) das erste Mal den Begriff der Filterblase im Kontext der digitalen Welt vor, welcher heutzutage in den Medienwissenschaften gängig ist. Dort beschreibt er die Filterblase als neues Phänomen, welches aufgrund neuer Algorithmen und Internetfilter „ein ganz eigenes Informationsuniversum für jeden von uns“ (ebd.: 17) erschafft. Dies entstehe dadurch, dass uns durch die Algorithmen und personalisierten Filter vor allem Inhalte, welche an unser Nutzungsverhalten angepasst sind, angezeigt werden und uns deshalb sehr wahrscheinlich gefallen werden (vgl. Hannon/de Ridder 2021: 193). Der Begriff der Filterblase legt den Fokus auf die Einzelperson (vgl. Bauer/Deinzer 2021: 188). Relevante Informationen werden hierbei wie folgt herausgefiltert:

„[Z]um einen durch die einzelne Person selbst gesteuert, indem diese selektiv Inhalte anklickt, rezipiert oder positiv bewertet (z.B. durch Likes) und/oder indem diese ihre Präferenzen bei den ihr genutzten Onlinediensten aktiv kundtut (z.B. im Rahmen des Nutzerprofils.“ (ebd.)

Durch diese personalisierten Filteralgorithmen kann es dann dazu kommen, dass nur noch Informationen zu uns durchdringen, welche mit unseren eigenen Interessen und Meinungen übereinstimmen (vgl. Lüdemann 2021: 72). Es findet also eine Personalisierung der Online-Inhalte statt, was zur Folge haben kann, dass Inhalte zu gegensätzlichen Standpunkten komplett ausgeblendet werden. Dadurch, dass Individuen meistens gar nicht bewusst ist, dass sie in einer Informationsblase stecken, nehmen sie andere Meinungsbilder als irrational oder gar falsch wahr, da sie sie denken, dass die Informationen aus ihrer Blase neutral und wahr sind (vgl. Bail 2022: 4). Dies ist einer der Hauptgründe, warum der Begriff in politik- und kommunikationswissenschaftlichen Diskursen negativ konnotiert ist. (Vgl. Geissert 2019: 5)
Das vermehrte Aufkommen der Begriffe der Filterblase und der Echokammer hängt „eng mit dem Aufstieg von sog. Informationsintermediären zusammen, also Suchmaschinen […], Soziale Medien […] und Nachrichtenaggregatoren […].“ (Bauer/Deinzer 2021: 187) Diese Informationsintermediäre stellen den wichtigsten Zugangsweg zu Informationen im Netz bereit und vereinfachen die Handhabung mit den endlosen Informationen, welche uns online zur Verfügung stehen (vgl. ebd.).

2.2 Echokammer
Sowohl der Begriff der Echokammer als auch der Begriff der Filterblase fällt immer wieder im gleichen Kontext. Beide Begriffe sind auf den ersten Blick kaum voneinander zu unterscheiden, bei genauerer Betrachtung fallen jedoch die Unterschiede auf. Der Begriff wurde vor allem von Cass Sunstein geprägt und bezeichnet im Gegenzug zur Filterblase ein gruppendynamisches Phänomen (vgl. ebd.: 188).

„Übertragen auf die Kommunikationswelt soll der Begriff zum Ausdruck bringen, dass wir uns hier […] ein wohliges kommunikatives Umfeld einrichten, im Unterschied zur Filterblase allerdings nicht allein, sondern in Gesellschaft mit anderen. In der digitalen Echokammer träfen wir auf Gleichgesinnte, die unsere Ansichten teilen und gewissermaßen ein Echo unserer eigenen Meinungsäußerungen erzeugten.“ (Lüdemann 2021.: 73)

Sunstein stellt hierbei in den Vordergrund, dass wir uns aussuchen können, welche Inhalte uns in den SNS vorgeschlagen werden. Also ist es eine persönliche Entscheidung, ob man nur Informationen zu Augen bekommt, welche mit den eigenen Überzeugungen übereinstimmen, oder sich auch konträren Meinungsbildern aussetzt. (Vgl. Hannon/de Ridder 2021: 193f) In diesem Kontext ist auch das Konzept „selective exposure“ interessant, welches das Verhalten von Individuen bei der Auswahl von Informationen näher beschreibt. Dies behandelt Sunstein bereits 2001 in seinem Werk „Republik.com“. Dabei steht im Vordergrund, dass Menschen oft nach Informationen suchen, welche ihre eigenen Ansichten bestätigen, und Informationen vermeiden, die ihren Ansichten widersprechen könnten. Das Verhalten des „selective exposure“ ist ebenfalls ein wichtiger Faktor bei der Entstehung von Echokammern. Menschen sondern sich bewusst von Individuen außerhalb ihres kommunikativen Umfelds ab (vgl. von Bornhaupt 2019: 53) und werden damit absichtlich taub gegenüber der Außenwelt. Sich mit Gleichgesinnten zu gesellen und gemeinsam eine Echokammer zu erschaffen, erfolgt unter anderem aufgrund des Mechanismus der sozialen Homophilie (vgl. ebd.).

2.3 Soziale Homophilie
Soziale Homophilie ist die Tendenz von Menschen, sich mit anderen Individuen in einer homogenen Gruppe zusammenzuschließen, welche ähnliche Eigenschaften, Interessen, Hintergründe, Merkmale oder Meinungen aufweisen (vgl. Colleoni et al. 2014: 319). Dabei können Kriterien wie Geschlecht, ethnische Herkunft, politische Ausrichtung oder der Bildungsgrad beispielsweise eine Rolle spielen. Aufgrund solcher Kriterien bilden sich dann soziale Netzwerke, in denen Individuen dann hauptsächlich ihre Interaktionen pflegen. (Vgl. von Bornhaupt 2019: 53f) Die Ähnlichkeiten der Individuen innerhalb der Gruppe können zu einem Gefühl der Zugehörigkeit führen. Dieser soziale Mechanismus überträgt Sunstein auf die sozialen Medien und erklärt so das Phänomen der Echokammer. „[D]ie Tendenz, mit ähnlichen Menschen häufiger in Kontakt zu treten als mit unähnlichen“ (ebd.) übertragen auf SNS bedeutet also, dass Menschen sich wechselseitig folgen, da sie dieselben Interessen und Meinungen zeigen. So entstehen im Internet Echokammern, d.h. soziale Netzwerke aus gleichdenkenden Individuen (vgl. Sunstein 2018: 71). Durch die geringe Konfrontation mit konträren Perspektiven können Menschen ein verzerrtes Bild der Welt bekommen und somit eine Polarisierung der Gesellschaft befördern.

2.4 Polarisierung und Fragmentierung
In polarisierenden Umgebungen sind verschiedene Standpunkte vorhanden, die klar versuchen, sich voneinander abzugrenzen. Zu einem gewissen Grad können Polarisierungen im politischen Kontext positive Effekte haben, indem sie zur Diversität in der Meinungslandschaft verhelfen. Wird das Ausmaß an Polarisierung jedoch zu groß, kann dies zu Schäden im politischen Diskurs führen und eine erschwerte Zusammenarbeit sowie ein erhöhtes Konfliktpotenzial mit sich bringen. (Vgl. Rau/Stier 2019: 402) Die Polarisierung kann in extremen Fällen zu einer Fragmentierung der Gesellschaft führen, bei der sich die Teilgruppen komplett voneinander isolieren und nur noch wenig Kommunikation zwischen diesen Gruppen stattfindet. Polarisierung und Fragmentierung gehen in den meisten Fällen eng miteinander einher, denn durch eine stark polarisierte Gesellschaft teilt sich diese in verschiedene Lager oder Teilgruppen auf. Im Internetzeitalter können die beiden Phänomene hauptsächlich durch die folgenden drei Faktoren verstärkt auftreten:

„(1) ein scheinbar unbegrenztes Volumen konsumierbarer Medienangebote im Zusammenspiel mit menschlichen Prädispositionen, (2) die neu geschaffenen Möglichkeiten zur sozialen Vernetzung in SNS sowie (3) technologische Intermediäre wie die algorithmischen Filtersysteme von Suchmaschinen oder SNS.“ (ebd.)

Im wissenschaftlichen Diskurs herrscht die Befürchtung, dass durch die immer digitaler werdende Welt Filterblasen bzw. Echokammern begünstigt werden und daraus eine verstärkte Polarisierung und Fragmentierung der Gesellschaft folgen könnte.

3. Abstrakte Konzepte in der Theorie
Der folgende Teil der Arbeit bezieht sich zunächst auf die abstrakten Konzepte der Filterblase und Echokammer in der Theorie und zieht dazu die Auslegungen von Pariser und Sunstein heran. Beide haben die Definitionen zur Filterblase und Echokammer mit ihren Werken nachhaltig geprägt und die Forschung damit vorangetrieben. Im Anschluss daran wird auf bestehende Hypothesen zur Filterblasen und Echokammern eingegangen und gefürchtete Szenarien, welche im wissenschaftlichen Diskurs im Umlauf sind, genauer eingehen. Diese stehen insbesondere mit den Thematiken der Polarisierung und Fragmentierung in Verbindung.

3.1 Eli Parisers Perspektive bezüglich Filterblasen
Das Konstrukt der Filterblase im Kontext des Internetzeitalters geht auf Eli Pariser zurück. In seinem Werk „Filter Bubble – Wie wir im Internet entmündigt werden“ (Pariser 2012) geht er auf die Auswirkungen der Filterblasen auf unsere Gesellschaft ein. Diese werden im nachfolgend vorgestellt.
Pariser charakterisiert die Filterblase als bisher unvergleichlich. Jeder sitze allein in seiner eigenen durch filterbasierte Algorithmen erschaffenen Blase. (Vgl. ebd.: 17) Die Filterblase wirke laut ihm „als Zentrifugalkraft und treibt uns auseinander“ (ebd.: 18) und sobald man in der eigenen Filterblase stecke, ist es fast unmöglich, sie als diese zu identifizieren (vgl. ebd.). Durch die schiere Datenmenge, die uns im digitalen Zeitalter zur Verfügung steht, ist eine Filterung und Personalisierung der ganzen Informationen notwendig. Das Problem hierbei besteht jedoch darin, dass die Funktionsweisen der Filterung schwer zu durchschauen ist. Und dadurch, dass Medien unsere Interessen und Wünsche genau widerspiegeln, haben sie die machtvolle Position, unsere Sichtweise auf die Welt zu manipulieren. (Vgl. ebd.: 20f) Durch das Zuspielen von ähnlichen Inhalten zu unserer eigenen Einstellung bleibt „weniger Raum für zufällige Begegnungen, durch die wir Einsicht gewinnen und lernen können“ (ebd.: 23). Eines der größten Probleme an Personalisierung ist laut Pariser, dass SNS großen Unternehmen gehört und auf Gewinnstreben basiert (vgl. ebd.: 23f). Dafür, dass für uns übermäßige Datenmengen in Internet gefiltert werden, stellen wir großen Unternehmen im Gegenzug vertrauliche Daten über unsere Person zur Verfügung. Somit haben die Unternehmen noch genauere Informationen über uns und können ihre Filtersysteme präzisieren. Sie können uns der Möglichkeit berauben, eigene Entscheidungen zu treffen, indem sie vorsortieren, mit welchen Möglichkeiten wir uns letztendlich bekannt machen. (Vgl. ebd.: 24). Hinzu kommt außerdem, dass manchen Personen eventuell gar nicht erst bewusst ist, dass Annahmen zu ihrer Person gemacht werden, und dadurch empfindet man die Informationen aus seiner Filterblase als neutral, objektiv oder gar wahr (vgl. ebd.: 18). Im Internet sind wir vorrangig Konsumenten und haben die Möglichkeit, für uns Unwichtiges oder Unerwünschtes auszublenden. In der realen Welt sind wir jedoch vorrangig Bürger unseres Staates und die Informationen, die uns gefallen, müssen nicht den Informationen entsprechen, über welche wir als informierten Staatsbürger Bescheid wissen sollten. (Vgl. Simanowski: 2016: 168) Die Kombination aus Beliebtheitslisten und Filterblasen lässt in der Regel alle Thematiken aus, welche wichtig, aber kompliziert sind (vgl. Pariser 2012: 81). Viele wichtige Themen sind sehr komplex, weshalb viele Bürger schnell das Interesse an Artikeln über diese Themen verlieren. Dennoch bleiben diese Themen wichtig und relevant für unsere Gesellschaft. Durch die individuellen Filterblasen wird es den Menschen sehr einfach gemacht, wichtige Thematiken „wegzuignorieren“. „Die Struktur unserer Medien beeinflusst den Charakter unserer Gesellschaft“ (ebd.) und somit ist das Thema der Filterblase eines, welche die Gesellschaft als Ganzes betreffe, so Pariser. Durch die Personalisierung werden nicht nur unsere Kaufentscheidungen von den großen Unternehmen nachhaltig gelenkt, sondern auch unser Nachrichtenkonsum. Dies wiederum wird auch unsere Art zu Denken sowie unsere politischen Entscheidungen beeinflussen können und somit die Konsequenzen von Filterblasen auf unsere Gesellschaft deutlich verstärken. (Vgl. ebd.: 54) Das Fundament, auf welchem die Demokratie aufbaut – die geteilten Erfahrungen und das geteilte Wissen – könnte durch die individuellen Filterblasen der Menschen ins Wanken geraten (vgl. ebd.: 58). Pariser kritisiert außerdem den Umschwung der Nachrichtenbranche, da Filterblasen keinen „Sinn für ethische und öffentliche Verantwortung“ (ebd.: 67) haben. Durch den „Information Overflow“ existieren Unmengen an unterschiedlichsten Quellen, was ebenso dazu führen kann, dass durch die Pluralität der Stimmen ein Vertrauensverlust gegenüber den einzelnen Stimmen stattfinden kann (vgl. ebd.: 72). Sollte das Internet also unsere traditionellen Intermediäre wie die Zeitung, das Radio oder öffentlich-rechtliche Fernsehsender gänzlich ersetzen, kann dies ebenfalls neue Gefahren mit sich bringen.
Die größte Befürchtung Parisers also ist, dass unser Weltbild von der individuellen Filterblase manipuliert wird.

„Dieser verzerrende Effekt ist eine der Herausforderungen, die personalisierte Filter stellen. Wie eine Linse verändert die Filter Bubble unbemerkt, wie wir die Welt wahrnehmen, indem sie kontrolliert, was wir sehen und was wir nicht sehen. Sie beeinflusst das Zusammenspiel von menschlichen Abläufen und äußerer Umgebung.“ (ebd.: 90)

Die Einschränkung des Wahrnehmungsbereichs ist bei den heutigen Datenmengen notwendig und erlaubt einen tieferen Einblick in das eigene begrenzte Wissensgebiet. Durch das (eventuell unwissende) Ausblenden von weiteren Informationen wird jedoch die Entscheidungsfindung beeinflusst und unsere Ideenentwicklung minimiert. (Vgl. ebd.) Filterblasen können viele Lernprozesse blockieren, da durch sie Informationslücken unentdeckt bleiben und dadurch keine Neugierde geweckt werden kann (vgl. ebd. 98). Pariser hält dazu an, dass Filterblasen offengelegt werden sollten, damit wir nicht weiter „in unserem Informationsviertel“ (ebd.: 232) gefangen werden und die Vielfalt des restlichen Internets erforschen können.

3.2 Cass Sunsteins Perspektive bezüglich Echokammern
Cass Sunstein hat bereits die drei Werke „Republic.com“ (2001), „Republic.com 2.0“ (2007) und „#Republic: divided in the age of social media“ (Erstausgabe 2017) zum Thema Echokammern verfasst. Im Folgenden Teil wird auf die Inhalte des neusten seiner drei Werke zu der Thematik eingegangen.
Durch Social Media erlangen Individuen laut Sunstein deutlich mehr Freiraum, sich ihre Inhalte auszusuchen. Der Mensch ist selbst in der Machtposition, Inhalte ein- und auszublenden. (Vgl. Sunstein 2018: IX).

„The tolerance, the room for great differences among neighbors – differences that often go far deeper than differences in color -which are possible and normal in intensely urban life … are possible and normal only when streets of great cities have built-in equipment allowing strangers to dwell in peace together.“ (ebd.: 12 zit. nach Jacobs 1961: 81, 95)

Sunstein verwendet dieses Zitat einer Architektin, um hervorzuheben, dass willkürliche Begegnungen im Alltag einen großen Unterschied machen und unseren Horizont erweitern. Sind wir jedoch in der Lage, unser Umfeld gänzlich nach unserem Gefallen zu gestalten, wie es in SNS möglich ist, bleiben diese Interaktionen aus (vgl. ebd.: 13). Eine gesunde Demokratie profitiert von geteilten öffentlichen Räumen, sowohl online als auch offline, deutlich mehr als von Echokammern (vgl. ebd.). Laut Sunstein gibt es sowohl viele Menschen, die Echokammern mögen, jedoch gibt es genauso Menschen, welche negativ gegenüber Echokammern eingestellt sind. Viele Menschen sind sehr offen gegenüber anderen Meinungsbildern und wissbegierig, weshalb sie sich nicht aktiv in Echokammern begeben. Diese Individuen sehen ihre eigene Meinung nicht als die eine Wahrheit und wollen lernen. (Vgl. ebd.: 5f) Viele Menschen, die Befürworter der Echokammer sind, haben extremere Ansichten als andere und „it is percisely the people most likely to filter out opposing views who most need to hear them [Herv. i. O.]“ (ebd.: 71). Durch Echokammern kann der Eindruck entstehen, dass die eigene Extremposition der Mehrheitsmeinung entspricht, wodurch diese dann immer energischer mitgeteilt wird, „zunächst in den sozialen Medien und dann irgendwann auch offline“ (Lüdemann 2021: 73). Extremisten könnten Echokammern dazu benutzen, ihre Ideologien über SNS zu verbreiten und weitere Anhänger zu generieren (vgl. Sunstein 2018: 9). Außenseiter sind anfällig dafür, solchen Ideologien zu folgen und sind einfache Ziele für Extremisten. Echokammern fördern Fragmentierungen der Gesellschaften. Sind die Gruppen innerhalb der Gesellschaft zu verschieden, kann dies durch Polarisierung zu Extremismus und erhöhter Gewaltbereitschaft führen. (Vgl. ebd.: 57) Dies könnte zu einem ernstzunehmenden Problem werden und vor allem in den USA kann durch das „Zwei-Parteien-System“ eine Spaltung der Gesellschaft ermöglicht werden. Gruppenpolarisation kann vor allem dann zunehmen, wenn die Gruppe eine gemeinsame Identität und Solidarität füreinander entwickelt (vgl. ebd.: 75). Dies ist Sunsteins Begründung dafür, dass Echokammern enorm gefährlich für demokratische Gesellschaften werden können. Soziale Medien verstärken den Effekt von Echokammern signifikant, weshalb Sunstein dazu anhält, Menschen Informationen auszusetzten, welche sie selbst nicht gewählt hätten (vgl. ebd.: 6). Durch SNS und die damit einhergehenden. steigenden Optionen können „chance encounters and shared experiences“ (ebd.: 24), welche enorm wichtig für demokratische Gesellschaften sind, immer geringer werden und schließlich komplett verloren gehen (vgl. ebd.: 140).

3.3 Filterblasen- und Echokammer-Hypothese
Die folgenden Hypothesen ergeben sich hauptsächlich aus den vorangegangenen Perspektiven von Sunstein und Pariser und fassen diese nochmals konkreter zusammen.
Die Filterblasen-Hypothese besagt, dass SNS und andere Online-Plattformen dazu neigen, ihre Nutzer in Filterblasen zu stecken. Dies entsteht durch Algorithmen, die den Inhalt für Nutzer personalisieren. Filterblasen können Menschen in einem engen Informationsfeld halten, welches auf vorangegangenen Aktivitäten, Vorlieben und Interaktionen basiert. Dadurch kann es zu einem verzerrten Weltbild kommen und auch Menschen vermehrt in Echokammern locken.
Die Echokammer-Hypothese legt dar, dass Individuen häufiger in Kontakt mit „like-minded people“ treten und ihr Umfeld in den SNS aktiv so gestalten, dass sie immerzu „Echos“ ihrer eigenen Ansichten ausgesetzt werden. So bilden sich Gruppen aus Menschen mit ähnlichen Ansichten und Interessen, was ein mangelndes Verständnis für alternative Perspektiven begünstigen kann. Dies könnte in Extremfällen so weit gehen, dass es durch die Polarisierung verschiedener Echokammern zu einer Fragmentierung der Gesellschaft kommen könnte.

4. Reale Ausführung der Konzepte
In diesem Teil der Arbeit werden die Filterblasen- und die Echokammer-Hypothese geprüft und es wird gezeigt, in welcher Form die beiden Phänomene in der Realität auftauchen. Ebenso werden daraus resultierende Risiken, aber auch Möglichkeiten für die Gesellschaft aufgeführt. Im Anschluss daran wird ein kleiner Ausblick in die Zukunft gewährt und erläutert, wie die Handhabung mit Filterblasen und Echokammern künftig aussehen sollte.

4.1 Hypothesenprüfung
Studien zu den vorhin angeführten Thesen zeigen jüngst, dass „hinter die Denkbilder der Filterblase und der Echokammer deutliche Fragezeichen“ (Lüdemann 2021: 78) zu setzen sind. Beide Thesen gehen davon aus, dass durch Soziale Medien die Wahrscheinlichkeit für Echokammerbildungen bzw. Filterblasenbildung signifikant steigt. Hierbei sind die Gefahren der Phänomene anscheinend entweder deutlich überschätzt worden oder schlichtweg unzureichend nachweisbar (vgl. Rau/Stier 2019: 411). Es ist zwar bewiesen, dass „die individuelle Informationsselektion mit politischen Prädispositionen korreliert“ (ebd.: 412), jedoch sind die vorhandenen Studien nicht präzise genug auf die Echokammer-Theorie ausgelegt oder nicht transparent genug, um klare Einblicke zu gewähren. Das theoretische Potenzial zur Polarisierung und Fragmentierung durch SNS ist durchaus gegeben, nur zeichnet sich derzeit nicht ab, dass dieses auch ausgeschöpft wird. Vielmehr gibt es anscheinend „relativ fluide Teilöffentlichkeiten“ (ebd.: 413), welche sich in themengetriebenen Kommunikationsräumen aufhalten. Diese Teilöffentlichkeiten haben in der Regel einige gemeinsame Ansichten, gehen aber nicht in allen Gesichtspunkten miteinander konform (vgl. Lüdemann 2021: 78). Intermediäre werden tatsächlich immer weiter durch digitale Optionen ersetzt, jedoch schafft die Filterung weiterhin nicht, uns vor unerwünschten Informationen von der Außenwelt abzuschirmen (vgl. ebd.: 76). Das Informationsspektrum der Menschen ist deutlich diverser als von Sunstein und Pariser angenommen. So informieren sich die allermeisten Menschen weiterhin aktiv über klassische Medien. Des Weiteren wurde innerhalb Studien festgestellt, dass Menschen, ihr Informationsrepertoire durch die Nutzung von SNS erweitern. (Vgl. ebd. 76f) Algorithmen berücksichtigen beispielsweise Sprache und Standort ihrer Nutzer, was dazu führen kann, dass man wichtigen gesellschaftlichen Informationen ausgesetzt wird (vgl. ebd.: 77). Dieser Faktor wurde bei der Filterblasen-Theorie nicht mit einbezogen. Des Weiteren wird gegen die Echokammer-Hypothesen argumentiert, da Echokammern besonders eine Anziehungskraft auf Menschen haben, die ohnehin ein homogeneres Informationsumfeld bevorzugen (vgl. ebd.: 78). Dies lässt sich auf den Mechanismus der sozialen Homophilie zurückführen und ist kein Phänomen, welches durch das Internetzeitalter hervorgerufen wird. Soziale Medien befördern eher die Kontaktpflege zu Bekanntschaften aus anderen Lebenskontexten. Im realen Leben ist man eher in Vertrauensverhältnissen zu Personen, die uns gleichgesinnt sind und werden dort weniger mit abweichenden Weltanschauungen konfrontiert als in den sozialen Medien. (Vgl. Bauer/Deinzer 2021: 192) So kann SNS ein nennenswerter Faktor für Fragmentierung sein, jedoch ist die Behauptung, dass hauptsächlich SNS verantwortlich für die Fragmentierung innerhalb einer Gesellschaft sei, nicht korrekt (vgl. Sunstein 2018: 10). Es ist also deutlich zu erkennen, dass Sunstein und Pariser die Auswirkungen von Filterblasen bzw. Echokammern überschätzt haben und soziale Medien führen nicht dazu, „dass gegensätzliche Meinungen nicht wahrgenommen oder Meinungsverteilungen nicht eingeschätzt werden können“ (Weber 2019: 13).
Die ernstzunehmende Gefahr von Echokammern liegt hauptsächlich in extremen Gruppierungen, welche deutlich häufiger zur Echokammerbildung tendieren (vgl. von Bornhaupt 2019: 58). „Die relative Geschlossenheit durch algorithmische Kommunikation hat auch antidemokratische Nebeneffekte, wie sich an rechtspopulistischen und verschwörungstheoretischen Diskursen lebhaft zeigt.“ (Schubert 2023: 134) Die Echokammer eröffnet extrem-eingestellten Individuen weitere Wege zur Identitätsentwicklung. Sie werden vor meinungsinkonsistenten Äußerungen geschützt und können ihre latent-extremen Einstellungen ausbauen und auf andere Individuen in ihrer Echokammer übertragen. Dieser Prozess kann zu feindlichen Haltungen führen und eine große Gefahr für die Gesellschaft werden. (Vgl. von Bornhaupt 2019: 85f). Genau dieses Problem gilt es in der Zukunft zu beheben.

4.2 Zukunftsaussichten und Handlungsoptionen
Trotz der zahlreich ausbleibenden Effekte von Filterblasen und Echokammern, gilt es immer weiter einen Blick auf die Entwicklung dieser zu haben und Forschung in diesem Themenfeld zu betreiben (vgl. Lüdemann 2021: 79). Unsere Medienwelt wandelt sich rasant und das Potenzial zu möglichen Gefahren durch Filterblasen bzw. Echokammern bleibt weiterhin bestehen. Da man über das Wissen verfügt, wie Echokammern und Filterblasen entstehen, sollte man es anwenden „to design policy that minimizes echo chamber and polarization“ (Al Atiqi 2023: 2). Eine Regulierung der personalisierenden Algorithmen zum Schutz der Demokratie ist aber leider nicht möglich. So kann man diese Regulierung aufgrund der ausbleibenden Effekte von Filterblasen und Echokammern nicht vorschreiben. Es wäre außerdem problematisch eine Regulierung in demokratischen Gesellschaften einzuführen, da durch sie in die Freiheitlichkeit der Meinungsbildung eingegriffen werden könnte und die Auswirkungen nicht bekannt sind. (Vgl. Lüdemann 2021:83) Menschen, welche einen hohen Grad an Misstrauen gegenüber etablierten Medien aufweisen, tendieren zu Echokammerbildung. Ebenso vertraut das jüngere Publikum immer mehr auf Informationsquellen aus den SNS: „By 2018, social media had become the most popular news source for people ages 18-29.“ (Bail 2022: 5). Hier sollte der Ansatz berücksichtigt werden, dass in Zukunft eine gezielte Medienkompetenzförderung stattfinden sollte. Ebenso sollte computational thinking“ (Denning/Tedre 2019: 2ff) gefördert werden, durch welches Nutzer die Logik hinter Algorithmen verstehen können und so möglicherweise ihrer Informationsblase entfliehen können. (Vgl. Bauer/Deinzer 2021: 200ff) Ein anderer Ansatz sieht folgendermaßen aus:

„Die Entwicklung wertebasierter Nachrichtenempfehlungssysteme verlangt […] zweierlei. Zum einen eine kritische Auseinandersetzung mit der Funktionsweise von Algorithmen und den ihnen zugrunde liegenden Werten, und zum anderen ein grundsätzliches Um- und Neudenken des journalistischen Produktionsprozesses, das technische Entwicklungsprozess aktiv miteinbezieht.“ (Skrubbeltrang-Mahnke/Karlin 2023: 60)

Algorithmen sollten transparenter gestaltet und Filterblasen offengelegt werden. Auch wenn durch das Ausbleiben der Effekte von Filterblasen und Echokammern noch keine Maßnahmen ergriffen werden können, sollte es trotzdem weiterhin priorisiert werden, einen Blick darauf beizubehalten und weiter Forschung zu betreiben. Unser Wissen, wie Filterblasen und Echokammern unsere Meinungsbildung beeinflussen kann, ist schließlich immer noch unvollständig (vgl. Hannon/de Ridder 2021: 200) und Algorithmen werden immer schlauer (vgl. Sumpter 2021: 71).

5. Fazit
Filterblasen und Echokammern haben in der Theorie die Möglichkeit, unser gesamtes Weltbild unbemerkt zu verzerren. Sunstein und Pariser haben versucht, das ganze Ausmaß der Effekte zu erfassen, welche theoretisch hätten auftauchen können und auch noch in Zukunft die Möglichkeit haben zu erscheinen. In der Realität gibt es in der Tat Filterblasen und Echokammern in den Sozialen Medien, jedoch sind die vorausgesagten Effekte bislang ausgeblieben. Aktuell sind die größten Gefahren der Echokammern die Bildung von (rechts-)extremistischen Gruppierungen. Diese können polarisieren und durch SNS deutlich an Beliebtheit gewinnen, jedoch bleibt eine Fragmentierung der Gesellschaft aus und es kommt, wenn überhaupt, zur Abkapselung solcher Gruppierungen. Vorbeugend sollten diese Gruppierungen im Auge behalten werden und die Forschung auf dem Gebiet weiter stattfinden. Die Algorithmen verändern sich rasant und ein Wandel der Medienwelt findet täglich statt. Hinzu kommt der aktuelle Aufstieg von Künstlicher Intelligenz. Die KI wird gefüttert von den Informationen aus dem Netz, von welchen auch ein großer Teil Falschinformationen enthält. Sollte die Nutzung von KI also zu unserem Alltag werden, vertrauen wir auf die KI blind und es kann dazu kommen, dass sie uns mit genau diesen Falschinformationen füttert. Es ist in Zukunft also Vorsicht geboten.
Die Forschung auf dem Gebiet der Filterblasen und Echokammern ist bislang noch sehr lückenhaft. Hier sollten weiterhin Studien durchgeführt werden, die genau auf diese Thematik zugeschnitten sind. Hierzu wäre es vor allem hilfreich, wenn die großen Unternehmen, welche die SNS besitzen, mit Forschern und Regierungen zusammenarbeiten würde. Die Offenlegung von Algorithmen und Filtersystemen könnten Forschern viele Erkenntnisse liefern und die Filterblasen- bzw. Echokammerbildung zu teilen verhindern. Außerdem sollte in der Bevölkerung ein Bewusstsein für Filterblasen und Echokammern geschaffen werden. Viele Menschen wären bereit, ihre Informationsblase zu verlassen, wenn sie über diese denn Bescheid wüssten.
Die Frage, inwiefern SNS die Filterblasen und Echokammern begünstigt, bleibt also weiterhin bestehen und durch den schnellen Wandel der digitalen Welt kann sich die Antwort darauf sehr schnell ändern. Das Potenzial zur Polarisierung und Fragmentierung der Gesellschaft durch Echokammern und Filterblasen ist vorhanden und solange dies besteht, sollte die Forschung auf dem Gebiet relevant bleiben, um die Gesellschaft vor den möglichen Konsequenzen schützen zu können. Sobald man Echokammern und Filterblasen nicht weiter erforscht und im Auge behält, haben diese die Möglichkeit, unsere Gesellschaft zu spalten.

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Literaturverzeichnis
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