Artikel 20a GG : Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere …
Grundgesetz 20a
Art 20a. Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung.
Nachricht 1 aus FAZ vom 30.Oktober 2018
„In der Geflügelzucht werden männliche Küken nicht aufgezogen, weil sie weder Eier legen noch für die Fleischproduktion geeignet sind. Sie werden in den Legehennen – Brutbatterien daher gleich an ihrem ersten lebenstag getötet.“ Die Zahl der betroffenen Tiere allein in Deutschland wird auf 40 Millionen geschätzt, weltweit schätzungsweise 3,2 Milliarden Küken.
Nachricht 2 der OECD vom 23.10.2018
Der weltweite Rohstoffverbrauch wird sich laut einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wegen der expandierenden Weltwirtschaft, dem Bevölkerungswachstum und steigender Lebensstandards bis 2060 nahezu verdoppeln. Von derzeit jährlich 90 Gigatonnen soll der Verbrauch auf 167 Gigatonnen ansteigen, so der Ausblick des „Global Material Resource Outlook to 2060“. Im gleichen Zeitraum wird die Weltbevölkerung auf zehn Mrd Menschen steigen und das durchschnittliche globale Pro-Kopf-Einkommen sich dem aktuellen OECD-Niveau von 40.000 US-Dollar annähern.
Der Anstieg des Ressourcenverbrauchs erfolgt trotz einer Verlagerung von der verarbeitenden Industrie in Richtung Dienstleistungen und trotz kontinuierlicher Verbesserungen der Produktionseffizienz, was den Ressourcenverbrauch in Relation zum Bruttoinlandsprodukt verringert. Ohne diesen Effekt wären die Umweltbelastungen noch größer. Die Prognose berücksichtigt auch die abflauende Nachfrage in China und anderen Schwellenländern, da deren Infrastrukturboom zu Ende gehe.
Nachricht 3 : IPCC – Sonderbericht 2018 über die Folgen der globalen Erwärmung
A1: Die globale Erwärmung erreicht 1,5 °C wahrscheinlich zwischen 2030 und 2052, wenn sie mit der aktuellen Geschwindigkeit weiter zunimmt (hohes Vertrauen).
B2: Der Meeresspiegel wird bis weit über das Jahr 2100 hinaus weitern ansteigen (hohes Vertrauen), und das Ausmaß und die Geschwindigkeit dieses Anstiegs hängen von zukünftigen Emissionspfaden ab. Eine geringere Geschwindigkeit des Meeresspiegelanstiegs eröffnet größere Anpassungschancen für menschliche und ökologische Systeme kleiner Inseln, in niedriggelegenen Küstengebieten und in Deltas (mittleres Vertrauen).
B5: Klimabedingte Risiken für Gesundheit, Existenzgrundlagen, Nahrungs- und Wasserversorgung, menschliche Sicherheit und Wirtschaftswachstum werden laut Projektionen bei einer Erwärmung um 1,5 °C zunehmen und bei 2 °C weiter ansteigen.
C2: Pfade, welche die globale Erwärmung mit begrenzter oder ohne Überschreitung auf 1,5 °C begrenzen, würden schnelle und weitreichende Systemübergänge in Energie-, Land-, Stadt und Infrastruktur- (einschließlich Transport und Gebäude) sowie in Industriesystemen erfordern (hohes Vertrauen). Diese Systemübergänge sind beispiellos bezüglich ihres Ausmaßes, aber nicht unbedingt bezüglich der Geschwindigkeit…
D1: …Eine Überschreitung und eine Abhängigkeit von zukünftig großflächigem Einsatz von Kohlendioxidentnahme (CDR) kann nur vermieden werden, wenn die globalen CO2-Emissionen lange vor 2030 zu sinken beginnen (hohes Vertrauen).
D7: Die Stärkung der Kapazitäten nationaler und subnationaler Behörden, der Zivilgesellschaft, des Privatsektors, indigener Völker und lokaler Gemeinschaften für Maßnahmen zum Umgang mit dem Klimawandel kann die Umsetzung ehrgeiziger Maßßnahmen unterstützen, welche für die Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 °C erforderlich sind (hohes Vertrauen). Internationale Zusammenarbeit kann ein unterstützendes Umfeld schaffen, damit dies in allen Ländern und für alle Menschen im Kontext einer nachhaltigen Entwicklung erreicht werden kann. Internationale Zusammenarbeit stellt einen kritischen Befähigungsfaktor für Entwicklungsländer und verwundbare Regionen dar (hohes Vertrauen)
Nachricht 4 aus der Beilage der FAZ “ Natur und Wissenschaft“ vom 31.Oktober 2018
„…Das Sterben der Bienen ist facettenreich und hat viele Ursachen, die miteinander verknüpft sind. …Forscher konnten zeigen, dass ein einseitiges Pollenangebot die Ursache sind oder wenig verfügbare Harzquellen für die Herstellung von Propolis, oder Pestizide, welche die Bienenvölker schwächen und anfälliger für Krankheiten machen. Unter den Pestiziden wird vermehrt die Stoffklasse der Neonikotinoide untersucht, und seit einiger Zeit auch das Totalherbizid Glyphosat, welches unter dem Produktnamen „Roundup“ bekannt ist. Wenn Bienen im Experiment mit diesem Totalherbizid in Kontakt kamen, veränderte sich die Mikroflora des Darms dahingegend, dass die Bienen anfälliger wurden und mehr Bienen starben….“
Die Krefeld – Studie trug von ehrenamtlichen Artenkennern und Experten Daten über das Artensterben zusammen. Demnach ging die Biomasse in 63 Naturschutzgebieten zwischen 1989 und 2015 um 75 Prozent zurück.
„Bienen-, Insekten- und Vogelsterben: Das Verschwinden der Arten und die Populationsrückgänge sind real. ..Wir Menschen gefährden unsere eigene Existenz, wir gefährden die Lebensgrundlagen unserer Nachkommen.“
Der Artikel wurde von Prof. Alexandra-Maria Klein verfasst. Sie ist Professorin für Naturschutz und Landschaftsökologie an der Universität Freiburg.
P.s.: Für ein langfristiges Zählen von Arten wurden bislang keine Forschungsgelder bewilligt. Kommentar von uns: Die Natur ist wahrscheinlich „ not too big to fail“!