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Aachener Ernährungs- und LandwirtschaftsHub: Eine digitale Plattform zur Förderung der ökologischen Landwirtschaft und regionalen Ernährung

Die Notwendigkeit einer nachhaltigen und ökologischen Landwirtschaft sowie einer regionalen Ernährung hat in den letzten Jahren aufgrund der sich zuspitzenden Klima- und Umweltprobleme zunehmend an Bedeutung gewonnen. Um diesen Transformationsprozess in Aachen und der StädteRegion zu beschleunigen und eine umfassende Vernetzung zwischen den verschiedenen Akteursgruppen zu ermöglichen, hat die Regionale Resilienz Aachen 2021 ein Landwirtschafts-Symposium organisiert und einen ersten Entwurf für einen regionalen, ökologisch ausgerichteten Ernährungs Hub entwickelt, den wir jetzt gerne konkreter fassen und gemeinsam mit anderen Akteur:innen voran bringen möchten.

Der Ernährungs Hub oder auch Regional Hub soll landwirtschaftliche Betriebe, Gastronomien, den regionalen Einzelhandel und Bildungseinrichtungen zusammenbringen, um den Austausch zwischen den einzelnen Akteursgruppen und Akteur:innen und deren Zusammenarbeit zu fördern. Unterstützt soll der Hub durch eine digitale Steuerungssoftware werden, die eine effiziente Organisation und Koordination zwischen den Anbieter:innen regional erzeugter Landwirtschaftsprodukte und den Konsument:innen ermöglicht.

Nachfolgend sollen in diesem Artikel in aller Kürze die möglichen Aufgaben der an diesem Hub beteiligten Akteursgruppen skizziert und wesentliche Bausteine eines solchen Hubs erläutert werden.

  1. Landwirtschaftliche Betriebe: Der Hub vereint sowohl Biolandwirt:innen als auch konventionell arbeitende Betriebe, die ihre Produkte in regionalen Direktvermarktungssystemen gemeinsam vermarkten sollen. Aus Sicht der Regionalen Resilienz wäre angesichts der sich zuspitzenden Umweltprobleme zu überlegen, alle sich an diesem Hub beteiligenden Landwirtschaftsbetriebe zu verpflichten, ihre Betriebe im Sinne der Nachhaltigkeitsziele zu transformieren. Durch den im Hub vorgesehen Austausch über die Umsetzung von Biolandwirtschaft haben konventionelle Landwirt:innen die Möglichkeit, von den Erfahrungen ökologisch wirtschaftender Landwirt:innen zu lernen und ihre eigenen Praktiken anzupassen. Dies würde die politisch und gesellschaftlich erwünschte und ökologisch notwendige Umstellung auf eine nachhaltigere Landwirtschaft fördern.
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  3. Gastronomien und foodsharing-Gruppen: Öffentliche Kantinen, Mensen, Caterings sowie foodsharing-Initiativen spielen eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung regionaler landwirtschaftlicher Erzeugnisse und bei der Reduktion von Lebensmittelabfällen. Insbesondere Gastronomien könnten dabei helfen die regional produzierenden Betriebe durch eine stärkere Nachfrage nach ihren Erzeugnissen zu unterstützen und gleichzeitig ein breiteres Bewusstsein für nachhaltig produzierte Landwirtschaftserzeugnisse zu generieren, indem sie regionale, nachhaltige Produkte noch stärker in ihren Menüangeboten berücksichtigen. Um den Absatz für regionale Anbieter:innen zu stärken, könnten beispielsweise auch Kitas, Schulen und Hochschulen mit frischen und nachhaltigen Produkten aus der Region versorgt werden. Durch die direkte Zusammenarbeit mit regionalen Landwirtschaftsbetrieben im Direktvermarktungssystem können die Gastronomien und Caterings zudem hochwertige, regionale Produkte kostengünstiger als über Großmarktsysteme beziehen. Außerdem wurde die Idee an die Regionale Resilienz herangetragen, im Rahmen eines Hubs Gastronomien dazu zu ermuntern, übrig gebliebene Rohkostware nicht zu entsorgen, sondern weiter zu verarbeiten und diese Produkte ebenfalls auf dem Hub anzubieten.
  4. Regionaler Einzelhandel: Der regionale Einzelhandel spielt eine bedeutende Rolle bei der Vermarktung von landwirtschaftlichen Produkten. Im Rahmen des Ernährungs Hubs könnten Einzelhandelsgeschäfte regionale Produkte ebenfalls direkt  von den Erzeugerbetriebe erhalten und anbieten. Dies stärkt nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern ermöglicht es den Verbraucher:innen auch, bewusst regionale Lebensmittel zu erwerben und damit die regionale und ökologische Landwirtschaft zu unterstützen. Zudem könnte der Einzelhandel ggfs. dabei helfen innerhalb der eigenen Märkte auch Direktvermarktungsmöglichkeiten für regionale Landwirtschaftserzeugnisse anzubieten.
  5. Food-Education: Ein wichtiger Bestandteil des Ernährungs Hubs ist die Food-Education, die finanziell unterstützt werden muss. In Schulen könnten Informationsmaterialien bereitgestellt, Workshops und Projekttage angeboten werden um damit ein stärkeres Bewusstsein über die Bedeutung von regionalen Landwirtschaftsprodukten für die Umwelt zu generieren. Durch eine gezielte Aufklärung sollen Schülerinnen und Schüler für die Vorteile einer nachhaltigen und regionalen Ernährung sensibilisiert werden.

Kreislaufwirtschaft und Energiegewinnung: Trotz Bemühungen von Gastronomie und Einzelhandel, Lebensmittelabfälle zu vermeiden, fallen diese weiterhin an. Um die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft zu unterstützen, soll der Hub Lösungen zur energetischen Verwertung von Lebensmittelabfällen bieten. Beispielsweise können diese Abfälle in Form von Biogas zur Energieerzeugung genutzt werden, um einen nachhaltigen Kreislauf zu schaffen.

Digitale Steuerungssoftware: Der Aachener Ernährungs Hub soll durch eine digitale Steuerungssoftware unterstützt werden. Diese Plattform ermöglicht eine effiziente Organisation, Logistik, Koordination und Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteursgruppen. Durch die Integration von Echtzeitdaten, Transaktionsverfolgung und Kommunikationstools wird die Zusammenarbeit und der Austausch von Informationen und die Direktvermarktung regionaler Landwirtschaftsprodukte erleichtert.

Ein derart gestalteter Aachener Ernährungs Hub könnte eine wegweisende Initiative darstellen, um den ökologischen Transformationsprozess der regionalen Landwirtschaft zu beschleunigen. Durch die digital unterstützte Zusammenarbeit von landwirtschaftlichen Betrieben, Gastronomien, dem regionalen Einzelhandel und Bildungseinrichtungen wird ein nachhaltiges und regionales Ernährungssystem und damit die regionale Wirtschaf gefördert. Die digitale Steuerungssoftware des Hubs erleichtert die Organisation und Koordination und trägt zur Effizienz und Transparenz des Systems bei. Durch die Stärkung der Nachfrage nach regionalen landwirtschaftlichen Produkten und die Förderung der Kreislaufwirtschaft wird eine nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung in Aachen und der StädteRegion angestrebt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aachener Ernährungs Hub, Aachner Bio Hub, Ökologische Landwirtschaft