Warum unsere Begrünungspläne derzeit ins Stocken geraten
Seit 2023 stehen wir im direkten Austausch mit der Stadt Aachen, um unsere Begrünungsideen umzusetzen. Wir möchten die Stadt dabei unterstützen, Fassaden und öffentliche Plätze zu begrünen, um in den heißen Sommermonaten urbane Hitzeinseln abzukühlen und mehr Biodiversität sowie Lebensqualität in den städtischen Raum zu bringen. Unsere Vorschläge wurden seitens der Stadt durchweg positiv aufgenommen, und es gab wiederholt Kooperationsbekundungen. Dennoch ist es uns bislang nicht gelungen, die Projekte in die Umsetzung zu bringen.
Was bremst uns aus?
Derzeit stehen wir – gemeinsam mit der Stadtverwaltung – vor juristischen und haftungsrechtlichen Herausforderungen, die die Durchführung der geplanten Begrünungsmaßnahmen im öffentlichen Raum erheblich erschweren. Als eingetragener Verein könnten wir zwar die oft langwierigen Ausschreibungsverfahren umgehen, da unsere Arbeit ehrenamtlich erfolgt. Doch nach der derzeitigen Rechtslage müssten wir die volle Haftung für sämtliche Projektaspekte übernehmen – eine Verpflichtung, die für uns als Verein kaum tragbar ist. Konkret bedeutet dies beispielweise:
- Statik-Prüfungen: Bei Fassadenbegrünungen müssten wir eigenständig und auf eigene Kosten die Statik der betroffenen Gebäude prüfen lassen.
- Haftung für Schäden: Der Verein müsste für mögliche Schäden durch Begrünungselemente wie Kübel, Rankhilfen oder Fassadenbefestigungen aufkommen.
- Arbeitsunfälle: Die Haftung für Unfälle während der Begrünungsarbeiten würde ebenfalls vollständig beim Verein liegen.
- Zukünftige Rückbauverpflichtungen: Sollten Begrünungen zu einem späteren Zeitpunkt entfernt werden müssen, müsste der Verein die Kosten und Durchführung des Rückbaus tragen.
Solche Haftungsrisiken übersteigen die Möglichkeiten einer regulären Vereins-Haftpflichtversicherung und sind für einen ehrenamtlich geführten Verein kaum zu stemmen. Hinzu kommt, dass Vereine auf langfristige Sicht keine verbindlichen Zusagen über Kapazitäten oder finanzielle Ressourcen machen können, insbesondere wenn es um Rückbau- oder Instandhaltungsmaßnahmen in der fernen Zukunft geht.
Unsere Perspektive
Auch wenn wir bei unseren Begrünungsprojekten sprichwörtlich mit den Hufen scharren, können wir erst dann loslegen, wenn die umfassenden Haftungsfragen geklärt sind. Die Stadtverwaltung arbeitet konstruktiv an Lösungen, und wir sind dankbar für die gute Zusammenarbeit.
Um jedoch trotz dieser juristischen Hürden zeitnah Fortschritte für eine grünere Stadt zu erzielen, arbeiten wir bereits an einer neuen Idee, die weniger von Haftungsfragen betroffen ist. Über diese Pläne werden wir in den kommenden Wochen informieren.