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Resilienzentwicklung im ländlichen Raum

In den letzten Jahrzehnten haben sich auch ländliche Gebiete mit einer Vielzahl von sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen konfrontiert gesehen. Die bereits zu beobachtenden Folges des Klimawandels, wie z.B. die Flutkatstrophe 2021 auch in unserer Region, zunehmende Umweltprobleme, der demografische Wandel, Migrationsthematiken,  gesellschaftliche Spaltungen und Polarisierungen, die Abwanderung junger Menschen und die damit oft verbundenen wirtschaftlichen Belastungen für die ländlichen Regionen wie auch die zunehmende politische Marginalisierung ländlicher Gemeinschaften sind nur einige der drängenden Probleme, die es anzugehen gilt.

In diesem Kontext haben traditionelle politische bzw. parlamentarische Top Down Strukturen oft Schwierigkeiten, den Bedürfnissen und Interessen der Menschen vor Ort und vor allem in den Dörfern gerecht zu werden und hier nachhaltige, resiliente Entwicklungsprozesse anzustoßen.

Während sich in vielen Städten bereits effektiv arbeitende partizipative Stadtentwicklungsformate gebildet haben, die die traditionellen kommunalpolitischen Top Down- Entscheidungsstrukturen ergänzen, finden sich in den meisten ländlichen Regionen erst wenige politisch funktionsfähige Partizipationsstrukturen wieder.

Politisch engagierte Non-Profitorganisationen oder gar institutionalisierte Bürgerräte, wie sie in immer mehr Städten zu einem wichtigen Bestandteil der Zukunftsgestaltung geworden sind, fehlen oftmals in den ländlichen Gemeinden und Dörfern. Doch um die multiplen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gesamtgesellschaftlich bewältigen zu können, müssen dem Subsidiaritätsprinzip folgend, flächendeckend, d.h. sowohl in städtischen wie auch in ländlichen Räumen, Krisenbewältigungs- bzw. umfassende Resilienzstrategien entwickelt und umgesetzt werden. Und zwar müssen diese Resilienzstrategien von den Menschen mitgestaltet und diskutiert werden, die mit den örtlichen Rahmenbedingungen am besten vertraut sind – nämlich von den Bewohnerinnen und Bewohnern der Dörfer und Gemeinden selbst.

Immer mehr Dorfgemeinschaften nutzen die politischen Gestaltungsräume, die ihnen unser demokratisches System einräumt, um die Zukunft der Dörfer mitzugestalten und den Gemeinschaftssinn innerhalb der Dörfer zu stärken. Die Stärkung des Gemeinschaftssinns ist dabei ein – vielleicht der – wichtigste Schritt, um der allgemein empfundenen Politikverdrossenheit und den gesellschaftlichen Spaltungstendenzen entgegen zu wirken. Der Aspekt der gesellschaftlichen Akzeptanz für notwendige wirtschaftliche, verkehrs- und umweltpolitische Transformationsprozesse ist ein wesentlicher Baustein für eine erfolgversprechende Resilienzpolitik.

Unser Arbeitkreis möchte sich mit den Potenzialen der ländlichen Räume für den gesamtgesellschaftlichen Transformationsprozess befassen, die Schwierigkeiten beleuchten und dabei helfen, geeignete Lösungs- bzw. Resilienzstrategien zu entwickeln, damit sich Dörfer und Gemeinden gegen die anstehenden Herausforderungen besser wappnen und die Dorfgemeinschaften die Zukunft ihres Heimatortes mitgestalten können. Hierbei können Dorfgremien, wie Zukunftswerkstätte oder Dorfräte eine zentrale Rolle übernehmen.

Die unten stehende Grafik zeigt, mit welchen einzelnen Themenfelder sich Dorfgemeinschaften und Dorfgremien im Kontext der ländlichen Resilienzentwicklung insgesamt befassen können.




12.12.2023: Einladung von Raphaela Kell (Vorstand Regionale Resilienz Aachen und Mitarbeiterin am Institut für Politische Wissenschaft der RWTH Aachen) zum „Dorfgespräch“ im Grünen Zentrum Roetgen über ländliche Resilienz

https://www.aachener-zeitung.de/lokales/region-aachen/roetgen/dorfgespraech-ueber-laendliche-resilienz/5233551.html